Firmenseite:
Zur Website
Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen ist es Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Julius Kühn-Instituts (JKI), unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse
und Nutzung zukunftsweisender Innovationen und Technologien die Resilienz und Leistungsfähigkeit pflanzenbaulicher Produktionsverfahren zu verbessern, negative Auswirkungen landwirtschaftlicher Produktion auf Biodiversität und Umwelt zu minimieren sowie Beeinträchtigungen der Gesundheit von Mensch und Tier zu vermeiden: angesichts der erwarteten Auswirkungen des Klimawandels sollen ressourcenschonende, ökonomisch
tragfähige und gesellschaftlich akzeptierte Pflanzenbausysteme entwickelt werden.
Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen: Gemüse, Zierpflanzen sowie Arznei- und Gewürzpflanzen stehen im Fokus der Forschungen des Instituts. Die Arbeiten zielen darauf ab, diese gartenbaulich genutzten Kulturpflanzen züchterisch zu verbessern. Die dafür wichtigen pflanzengenetischen Ressourcen wie alte Sorten oder Wildarten werden untersucht und genutzt. Alle bearbeiteten Forschungsthemen sind auf einen ökologisch verträglichen Gartenbau mit gesunden und qualitativ hochwertigen Pflanzen fokussiert.
Das Institut untersucht und erschließt die genetische Vielfalt pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Gartenbau. Wildarten, alte Landsorten und Kulturformen werden auf ihre wertgebenden Eigenschaften hin analysiert. Neben den bis heute wichtigen Methoden der konventionellen Züchtungsforschung wie Fertilitäts- und Resistenzuntersuchungen kommen für die Bewertung neueste biotechnologische und molekularbiologische Methoden zum Einsatz. Auf dieser Basis entwickelt das Institut Methoden und Strategien, um erwünschte Eigenschaften der Pflanzen zu kombinieren. So wird es auch möglich, die Diversität der gärtnerisch genutzten Arten zu erhöhen.
Mehr als 400 Pflanzenarten werden gärtnerisch genutzt. Zu ihnen zählen wertvolle Arznei- und Gewürzpflanzen, Gemüse und Zierpflanzen. Auf Grund der Vielzahl können nur ausgewählte Arten intensiv bearbeitet werden. Die Auswahl orientiert sich an den aktuellen Anforderungen bzw. ist projektabhängig. Derzeit gibt es züchtungsmethodische Arbeiten unter anderem bei Spargel und Möhre, bei der Pelargonie und Hortensie sowie bei Melisse und Fenchel. Durch die Vielfalt der bearbeiteten Pflanzenarten ist das Institut in der Lage, die Methoden flexibel auf weitere gartenbaulich wichtige Kulturen anzuwenden.
Das Institut besitzt – bedingt durch die etablierten Arbeitsbereiche im vorwiegend methodischen Bereich und die bearbeiteten Pflanzenarten – zwei herausragende Kompetenzschwerpunkte. In der nationalen und internationalen pflanzlichen Züchtungsforschung ist das Institut hier ein gefragter Partner. Der Kompetenzschwerpunkt ‘Apiaceae‘ stellt die gebündelte Fachexpertise zu Arten aus der Familie der Doldenblütler dar. Im methodischen Bereich ist der Schwerpunkt ‘Interspezifische und intergenerische Hybridisierung‘ angesiedelt. Hier ist es besonders die Fachkompetenz in den umfassenden Gebieten der sexuellen und somatischen Hybridisierung. Das Institut hält das Know-how, um für verschiedene gartenbauliche Kulturen Pre-Breeding Material aus genomweiten Neukombinationen zu entwickeln.