HR-Wissen Stellenanzeigen Stellenanzeigen optimieren – für Bewerber und Suchmaschinen
Optimierung

Stellenanzeigen optimieren – für Bewerber und Suchmaschinen

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 7 Min.
Aktualisiert am: 28.06.2024

Stellenanzeigen sind dann erfolgreich, wenn die Sprache der Zielgruppe gesprochen wird. Dazu ist eine genaue Expertise zu den Charakteristika der Bewerber Voraussetzung. Selbst bei inhaltlich sehr guten Stellenanzeigen ist für den Erfolg entscheidend, dass die Anzeigen gefunden werden. Daher sollten Stellenanzeigen auch für Suchmaschinen optimiert werden. Hier kommt der Optimierung der Stellentitel sowie der technischen Optimierung z.B. für Mobile eine wichtige Rolle zuteil.

Zielgruppe bestimmen

Die genaue Bestimmung der Zielgruppe ist der erste und grundlegende Schritt zur Optimierung einer Stellenanzeige. Durch die Analyse der bestehenden Belegschaft, die Definition des idealen Bewerbers und die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe kann eine Stellenanzeige gezielt auf die richtige Zielgruppe ausgerichtet werden.

Analyse der bestehenden Belegschaft

Ein wichtiger Ausgangspunkt ist die Analyse der aktuellen Mitarbeiter im Unternehmen. Welche Qualifikationen, Erfahrungen und Persönlichkeitsmerkmale haben die erfolgreichsten Mitarbeiter? Welche Fähigkeiten und Eigenschaften tragen zum Erfolg im Unternehmen bei? Durch die Untersuchung dieser Aspekte lassen sich Muster und Gemeinsamkeiten erkennen, die als Grundlage für die Anforderungskriterien in der Stellenanzeige dienen können.

Definition des idealen Bewerbers

Nach der Analyse der bestehenden Belegschaft folgt die Definition des idealen Bewerbers. Hierbei sollte festgelegt werden, welche fachlichen Qualifikationen, Berufserfahrungen und spezifischen Kenntnisse erforderlich sind. Darüber hinaus sind auch weiche Faktoren wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und kulturelle Passung zum Unternehmen von Bedeutung. Ein klares Bild des idealen Bewerbers hilft, die Stellenanzeige gezielt zu formulieren und die richtigen Kandidaten anzusprechen.

Berücksichtigung der Zielgruppenbedürfnisse

Um die Stellenanzeige attraktiv zu gestalten, ist es wichtig, die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe zu berücksichtigen. Welche beruflichen Ziele haben potenzielle Bewerber? Welche Arbeitsbedingungen, Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten sind ihnen wichtig? Indem diese Aspekte in die Anzeige integriert werden, lässt sich das Interesse und die Motivation der Zielgruppe wecken. Eine gezielte Ansprache der Bedürfnisse erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass qualifizierte Bewerber sich angesprochen fühlen und sich bewerben.

Anpassung an verschiedene Zielgruppen

In manchen Fällen kann eine Position für unterschiedliche Zielgruppen interessant sein, beispielsweise für Berufseinsteiger und erfahrene Fachkräfte. Hier kann es sinnvoll sein, verschiedene Varianten der Stellenanzeige zu erstellen, die jeweils auf die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der unterschiedlichen Zielgruppe eingehen. Durch gezielte Anpassungen in Sprache und Inhalt kann die Reichweite und Effektivität der Anzeige erhöht werden.

Sprache der Zielgruppe sprechen

Durch die Anpassung der Sprache an die Zielgruppe können Unternehmen ihre Stellenanzeigen wesentlich effektiver gestalten. Eine zielgruppengerechte Kommunikation erhöht die Relevanz der Anzeige, weckt das Interesse potenzieller Bewerber und vermittelt ein authentisches Bild des Unternehmens. Indem man die Sprache der Zielgruppe spricht, steigert man die Chancen, die richtigen Kandidaten für die offene Position zu gewinnen.

Bedeutung der zielgruppengerechten Sprache

Die Sprache, die in einer Stellenanzeige verwendet wird, ist das erste Mittel, mit dem ein Unternehmen mit potenziellen Bewerbern kommuniziert. Sie trägt dazu bei, das Interesse zu wecken, Vertrauen aufzubauen und eine Verbindung herzustellen. Eine Anzeige, die die Sprache der Zielgruppe spricht, wirkt authentischer und relevanter. Dies führt dazu, dass sich Bewerber besser angesprochen fühlen und eher geneigt sind, sich zu bewerben.

Die zielgruppengerechte Sprache beginnt damit, dass man die Kommunikationsgewohnheiten und den Sprachstil der Zielgruppe versteht. Verschiedene Berufsgruppen und Generationen haben unterschiedliche Präferenzen, was die Art und Weise der Kommunikation betrifft. Zum Beispiel bevorzugen Bewerber der Generation Z möglicherweise eine informelle und direkte Ansprache, während erfahrenere Berufstätige eine formellere und professionellere Kommunikation schätzen.

Darüber hinaus ist es wichtig, kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen. In internationalen Unternehmen kann die Ansprache je nach kulturellem Hintergrund der Zielgruppe variieren. Ein Bewusstsein für diese Unterschiede und eine entsprechende Anpassung der Sprache kann die Attraktivität der Stellenanzeige erheblich erhöhen.

Anpassung des Tons und der Wortwahl

Unterschiedliche Zielgruppen haben unterschiedliche Erwartungen und Präferenzen in Bezug auf Ton und Wortwahl. Eine kreative Position könnte zum Beispiel eine lockere und spielerischere Sprache erfordern, während eine technische Position eine präzisere und formelle Sprache bevorzugen könnte. Es ist wichtig, den Ton und die Wortwahl der Anzeige so zu gestalten, dass sie den Erwartungen und dem Verständnis der Zielgruppe entsprechen.

Vermeidung von Fachjargon und komplizierten Begriffen

Eine häufige Falle bei der Erstellung von Stellenanzeigen ist die übermäßige Verwendung von Fachjargon und komplizierten Begriffen. Während bestimmte technische Fähigkeiten und Kenntnisse wichtig sind, kann eine zu spezialisierte Sprache potenzielle Bewerber abschrecken, die zwar qualifiziert, aber nicht mit der spezifischen Terminologie vertraut sind. Eine klare und verständliche Sprache hingegen erhöht die Zugänglichkeit der Anzeige und erreicht ein breiteres Publikum.

Targeting – Die passenden Bewerber finden und erreichen

Durch die gezielte Nutzung von Technologien wie KI und die Zusammenarbeit mit Jobbörsen & Partnernetzwerken können Unternehmen ihre Stellenanzeigen effektiver gestalten und die passenden Bewerber erreichen. Die Ausspielung der Anzeigen an den richtigen Orten im Internet und die Integration sozialer Medien erhöhen die Sichtbarkeit und Relevanz der Anzeigen. Unser Artikel „Targeting“ gibt einen umfangreichen Einblick in das Thema.

Ausspielung der Stellenanzeige genau dort, wo der Bewerber surft

Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Stellenanzeige von den richtigen Personen gesehen wird, ist es wichtig, die Anzeige an den Orten im Internet zu schalten, wo sich potenzielle Bewerber aufhalten. Dies kann durch den Einsatz von Programmatic Advertising erreicht werden, bei dem Werbeanzeigen automatisch in Echtzeit auf den Websites platziert werden, die die Zielgruppe besucht.

Programmatic Advertising nutzt Daten über das Surfverhalten der Nutzer, um die Anzeigen gezielt an diejenigen auszuliefern, die am ehesten Interesse an der Stelle haben könnten. Durch diese präzise Ausrichtung können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Stellenanzeigen die maximale Aufmerksamkeit der relevanten Zielgruppe erhalten. Zusätzlich kann das Retargeting genutzt werden, um potenzielle Bewerber, die bereits Interesse gezeigt haben, erneut anzusprechen und sie zur Bewerbung zu ermutigen.

Optimierung für Suchmaschinen

Durch die gezielte Optimierung von Stellentitel und Stellenanzeige sowie die Anwendung von SEO-Praktiken können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Stellenanzeigen leicht gefunden werden und die richtigen Bewerber anziehen. Die Integration von strukturierten Daten und die Nutzung spezialisierter Plattformen wie Google for Jobs und Jobbörsen wie jobvector erhöhen die Sichtbarkeit und Effektivität der Anzeigen. Letztendlich führt dies zu einer höheren Qualität der Bewerbungen und einer effizienteren Besetzung offener Positionen.

Für die Zielgruppenoptimierung sollte der Stellentitel klare und spezifische Begriffe enthalten, die die gesuchten Qualifikationen und die Position deutlich machen. Die Anpassung des Stellentitels an den jeweiligen Kanal ist ebenfalls entscheidend. Auf verschiedene Plattformen funktionieren unterschiedliche Titel besser. Es lohnt sich, A/B-Tests durchzuführen, um herauszufinden, welche Titel auf welchen Kanälen die besten Ergebnisse erzielen.

Damit eine Stellenanzeige bei Google gut platziert wird, sollten bestimmte SEO-Praktiken beachtet werden. Dazu gehört die Verwendung relevanter Schlüsselwörter (Keywords), die potenzielle Bewerber bei der Jobsuche verwenden. Diese sollten sowohl im Stellentitel als auch in der Stellenbeschreibung integriert werden. Zudem ist die mobile Optimierung entscheidend, da viele Bewerber ihre Jobsuche über Smartphones durchführen und die Stellenanzeige auf mobilen Geräten gut lesbar sein muss. 

Eine effektive Stellenanzeige sollte nicht nur darauf abzielen, vom Bewerber gefunden zu werden, sondern auch aktiv den Bewerber finden. Dies kann durch gezielte Werbemaßnahmen und die Nutzung von Retargeting-Techniken erreicht werden. Gezielte Werbung auf sozialen Medien und anderen Plattformen, die die Zielgruppe nutzt, erhöht die Reichweite und die Wahrscheinlichkeit, dass qualifizierte Bewerber die Anzeige sehen. Retargeting kann genutzt werden, um potenzielle Bewerber, die die Website des Unternehmens besucht haben, erneut anzusprechen, beispielsweise durch Anzeigen auf anderen Websites oder durch gezielte E-Mails.

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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