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Workforce Management

Stephan Schmid
Stephan Schmid
Lesedauer: 6 Min.
Aktualisiert am: 23.08.2024

Einführung

In einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt ist die effiziente Verwaltung der Belegschaft entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Workforce Management (WFM) ist ein Konzept, das diesem Bedarf gerecht werden soll. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das Konzept des Workforce Managements, beschreibt verwandte Begriffe und Konzepte und gibt Arbeitgebern wertvolle Tipps zur erfolgreichen Implementierung.

Was ist Workforce Management?

Workforce Management bezeichnet die strategische und operative Planung, Steuerung und Überwachung der Arbeitskräfte eines Unternehmens, um deren Produktivität zu maximieren und gleichzeitig die Personalkosten zu minimieren. Es umfasst verschiedene Prozesse und Technologien, die sicherstellen, dass das richtige Personal mit den passenden Fähigkeiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort eingesetzt wird. Workforce Management ist nicht mehr nur in Branchen mit Call-Centern von Bedeutung, sondern auch in Produktionsbetrieben, im Einzelhandel, in der Logistik und in vielen weiteren Bereichen.

Kernelemente von Workforce Management

  1. Bedarfsprognose: Eine präzise Vorhersage des Personalbedarfs ist essenziell, um Über- oder Unterbesetzung zu vermeiden. Hierbei werden historische Daten, saisonale Schwankungen, Markttrends und geplante Unternehmensaktivitäten berücksichtigt.
  2. Personalplanung: Auf Basis der Bedarfsprognose erfolgt die detaillierte Planung, welche Mitarbeiter wann und wo eingesetzt werden. Dabei wird auch die Verfügbarkeit der Mitarbeiter sowie deren Qualifikationen berücksichtigt.
  3. Zeitwirtschaft: Die Verwaltung der Arbeitszeiten, inklusive Schichtplanung, Urlaubsmanagement und Überstundenkontrolle, gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Workforce Managements. Hierbei kommen oft digitale Zeiterfassungssysteme zum Einsatz.
  4. Einsatzplanung: Bei der Einsatzplanung geht es darum, die täglichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten so zu verteilen, dass ein reibungsloser Betriebsablauf gewährleistet ist. Dies umfasst die Zuweisung von Schichten, die Koordination von Vertretungen und die Berücksichtigung von unvorhergesehenen Ausfällen.
  5. Performance-Monitoring: Die Überwachung der Mitarbeiterleistung ist ein weiterer zentraler Aspekt des Workforce Managements. Durch den Einsatz von KPIs (Key Performance Indicators) kann die Produktivität gemessen und bei Bedarf angepasst werden.
  6. Compliance-Management: Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, Tarifverträge und unternehmensinterner Richtlinien ist im Rahmen des Workforce Managements  unerlässlich. Dies umfasst Aspekte wie Arbeitszeitgesetze, Mindestlohnbestimmungen und Arbeitsschutzregelungen.

Verwandte Begriffe und Konzepte

Neben dem Workforce Management gibt es einige verwandte Begriffe und Konzepte, die Arbeitgeber kennen sollten:

  • Human Capital Management (HCM): Während Workforce Management sich auf die operative Verwaltung der Belegschaft konzentriert, befasst sich das Human Capital Management mit der strategischen Planung und Entwicklung des Humankapitals eines Unternehmens. Es umfasst Bereiche wie Talentmanagement, Weiterbildung und Nachfolgeplanung.
  • Talent Management: Dieses Konzept fokussiert sich auf die Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Talenten im Unternehmen. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Human Capital Managements und eng mit dem Workforce Management verknüpft.
  • Arbeitszeitmanagement: Ein Teilbereich des Workforce Managements, der sich speziell mit der Erfassung und Verwaltung von Arbeitszeiten befasst. Hierzu gehören auch flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Teilzeit.
  • Kapazitätsplanung: Dies bezeichnet die langfristige Planung der benötigten Arbeitskraft, um zukünftigen Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Es ist ein strategisches Element des Workforce Management, das eng mit der Bedarfsprognose verknüpft ist.

Vorteile von effektivem Workforce Management

Ein gut implementiertes Workforce Management bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile:

  • Kostenreduktion: Durch die optimale Einsatzplanung und Vermeidung von Überbesetzungen können Personalkosten signifikant gesenkt werden.
  • Produktivitätssteigerung: Eine effiziente Zuweisung von Aufgaben und Ressourcen erhöht die Produktivität der Mitarbeiter und somit die Gesamtleistung des Unternehmens.
  • Mitarbeiterzufriedenheit: Eine faire und transparente Einsatzplanung trägt zur Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter bei, was wiederum die Fluktuationsrate senkt.
  • Compliance-Sicherheit: Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und interner Richtlinien wird durch ein strukturiertes Workforce Management gewährleistet, wodurch Risiken minimiert werden.
  • Flexibilität: Ein flexibles Workforce Management ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Veränderungen im Markt oder im Geschäftsbetrieb zu reagieren.

Herausforderungen und Lösungen

Die Implementierung eines effektiven Workforce Managements ist jedoch nicht ohne Herausforderungen:

  1. Datenqualität: Die Genauigkeit der Bedarfsprognosen und der Planung hängt stark von der Qualität der verfügbaren Daten ab. Unternehmen sollten daher in zuverlässige Datenerfassungssysteme und Analysewerkzeuge investieren.
  2. Akzeptanz bei den Mitarbeitern: Veränderungen in der Arbeitsorganisation können auf Widerstand bei den Mitarbeitern stoßen. Transparente Kommunikation und die Einbindung der Belegschaft in den Planungsprozess sind entscheidend, um Akzeptanz zu schaffen.
  3. Komplexität der Planung: Insbesondere in größeren Unternehmen oder solchen mit flexiblen Arbeitszeitmodellen kann die Einsatzplanung sehr komplex sein. Der Einsatz spezialisierter Workforce-Management-Software kann hier Abhilfe schaffen.
  4. Einhaltung von Vorschriften: Die Vielzahl an gesetzlichen und tariflichen Regelungen macht das Workforce Management zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Workforce-Management-Systeme regelmäßig aktualisiert werden.

Tipps zur erfolgreichen Implementierung von Workforce Management

Für Arbeitgeber, die Workforce Management in ihrem Unternehmen erfolgreich implementieren möchten, sind folgende Schritte empfehlenswert:

  • Analyse der aktuellen Situation: Beginnen Sie mit einer gründlichen Analyse Ihrer derzeitigen Personalplanungsprozesse und identifizieren Sie Verbesserungspotentiale.
  • Ziele definieren: Legen Sie klare Ziele für Ihr Workforce Management fest, z. B. die Reduzierung von Überstunden oder die Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit.
  • Technologie einsetzen: Nutzen Sie moderne Workforce-Management-Software, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist und die Planung, Überwachung und Analyse Ihrer Personalressourcen erleichtert.
  • Mitarbeiter einbeziehen: Involvieren Sie Ihre Mitarbeiter frühzeitig in den Workforce-Management-Prozess, um deren Akzeptanz und Engagement zu fördern.
  • Regelmäßige Überprüfung: Überwachen Sie kontinuierlich die Effektivität Ihres Workforce Managements und passen Sie Ihre Strategien bei Bedarf an.

Zusammenfassung

Workforce Management ist ein essentielles Werkzeug für moderne Unternehmen, um ihre Arbeitskräfte effizient zu verwalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Durch die richtige Anwendung von Workforce Management können Arbeitgeber nicht nur die Produktivität steigern und Kosten senken, sondern auch die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter erhöhen. Angesichts der steigenden Komplexität und Dynamik in der Arbeitswelt wird Workforce Management auch in Zukunft eine zentrale Rolle im HR-Management spielen. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklungen reagieren und ihre Workforce-Managemen -Strategien optimieren, werden langfristig davon profitieren.

Stephan Schmid

Stephan Schmid

Head of Marketing

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Stephan ist Naturwissenschaftler, mit jahrelanger Erfahrung in Forschung und Lehre, der nach seiner Zeit im Labor eine Karriere im Spannungsfeld Medienberatung, Kommunikation, Public Relations und digitalem Marketing begonnen hat. Seit Langem ist Stephan als Autor von Medical Writing und Karriere-Ratgebern bis hin zu Branchen-Artikeln für die Pharma- und Biotechnologie-Branche tätig. Bei jobvector verantwortet er in Führungsposition als Head of Marketing diverse Tätigkeitsbereiche wie Projektmanagement, IT-Business-Analyse, Performance-Marketing und Web-Analytics.
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