Die Regelstudienzeit für das Medizinstudium umfasst 12 Semester und lässt sich in drei Abschnitte aufteilen: Vorklinik (1. – 4. Semester), Klinik (5. – 10. Semester) und Praktisches Jahr (11. & 12. Semester). Da dich in jedem Semester unterschiedliche Prüfungen und Praxisteile erwarten, findest du in diesem Artikel eine Übersicht über das Medizinstudium, damit du bestens vorbereitet bist.
Inhalt
Das Medizinstudium in Deutschland gliedert sich in drei Abschnitte. Zunächst beginnt die Vorklinik (1.–4. Semester), in der Studierende die naturwissenschaftlichen Grundlagen wie Anatomie, Biochemie und Physiologie erlernen und ein Pflegepraktikum sowie eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolvieren. Dieser Abschnitt schließt mit dem Physikum (M1) ab. Darauf folgt die Klinik (5.–10. Semester), die sich auf die praktische Anwendung des Wissens konzentriert. Hier vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse durch praktische Einsätze in medizinischen Einrichtungen (Famulatur) und bereiten sich auf das zweite Staatsexamen, das Hammerexamen (M2), vor. Im Praktischen Jahr (11.–12. Semester) arbeiten sie schließlich direkt in Kliniken oder Krankenhäusern, um praktische Erfahrungen zu sammeln und sich auf ihre Rolle als Assistenzarzt* vorzubereiten. Das Studium endet mit der abschließenden Prüfung M3, die theoretische und praktische Fähigkeiten abfragt.
Im Folgenden tauchen wir tiefer in die einzelnen Abschnitte des Medizinstudiums ein und zeigen dir, was dich in jeder Phase erwartet und welche Herausforderungen auf dem Weg zum Arzt* auf dich warten.
Während der ersten vier Semester liegt der Fokus auf den theoretischen Grundlagen der Medizin. In der Vorklinik lernst du die grundlegenden Fächer der Anatomie, Biologie, Biochemie, Chemie, Physik, Physiologie, medizinische Psychologie und Terminologie.
Diese Fächer bilden die Basis für das Verständnis der Funktionsweise des menschlichen Körpers und sind natürlich wichtige Grundlagen für Diagnose und Therapie. Neben diesen klassischen Fächern der Naturwissenschaften finden auch Veranstaltungen zu Ethik und medizinischer Kommunikation statt. Hier lernst du, wie du mit Patienten umgehst und wie wichtig es ist, klar und verständlich zu kommunizieren.
Praktische Erfahrung sammelst du durch die Erste-Hilfe-Ausbildung und das Praktikum in der Krankenpflege. Im 3-monatigen Praktikum lernst du, wie die Krankenpflege in einer Klinik organisiert wird und welche Aufgaben hier anfallen.
Am Ende der Vorklinik – also nach 4 Semestern – legst du das erste Staatsexamen ab, das Physikum. Dieses besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Der schriftliche Teil setzt sich aus insgesamt 320 Multiple-Choice-Fragen zusammen und wird an zwei Tagen in jeweils vier Stunden abgehalten. Die Fächer werden zu unterschiedlichen Anteilen abgefragt.
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt im Bereich Medizin beträgt 46.000 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 37.375 € bis 61.528 €.
In der 45-60 minütigen mündlichen Prüfung werden die Bereiche Anatomie, Biologie bzw. Molekularbiologie und Physiologie abgefragt.
Einen Gegenstandskatalog für das Physikum und weitere Prüfungen bietet das IMPP auf seiner Seite an.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Vorklinik den Grundstein für dein weiteres Medizinstudium legt. Mit dem hier erworbenen Wissen bist du bestens vorbereitet auf den zweiten Teil des Medizinstudiums, die Klinik.
Der zweite Teil des Medizinstudiums, die Klinik, findet in der Regel zwischen dem 5. und 10. Semester statt. In diesem Abschnitt lernst du, wie du diagnostizierst und Patienten behandelst. Hier geht es um das Erlangen praktischer Erfahrungen, wobei die Famulatur, besonders wichtig ist.
Die Famulatur ist ein viermonatiges Praktikum. Von diesen vier Monaten werden mindestens zwei Monate in einer Einrichtung mit stationärer Patientenversorgung (Klinik), mindestens einer in einer Einrichtung mit hausärztlicher Versorgung (z.B. Allgemeinarzt- oder Kinderarztpraxis) und einer in einer Einrichtung der ambulanten Krankenversorgung (Krankenhaus oder ärztliche Praxis) absolviert.
Die wichtigsten Tätigkeiten, die du in diesem praktischen Abschnitt erlernen wirst:
Ein wichtiger Aspekt der Klinik ist das Arbeiten im Team. Du lernst, mit anderen Gesundheitsfachkräften zusammenzuarbeiten, einschließlich Ärzten, Krankenschwestern und Physiotherapeuten. Dies hilft dir, ein Verständnis für die verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten im Gesundheitswesen zu entwickeln, damit ihr gemeinsam für die bestmögliche Versorgung eurer Patienten sorgen könnt.
In der Klinik sammelst du außerdem wichtige Erfahrungen für die Kommunikation mit Patienten. Du lernst, wie du mit Patienten sprichst, ihnen Fragen stellst und ihnen medizinische Informationen verständlich vermittelst. Dies ist eine wichtige Fähigkeit für zukünftige Ärzte, da du sicherstellen musst, dass deine Patienten ihre Behandlung verstehen und sich wohlfühlen.
Das Hammerexamen, der zweite Abschnitt der ärztlichen Prüfung, wird schriftlich abgelegt und besteht aus insgesamt 320 Multiple-Choice-Fragen, bei denen die passendste Antwort gewählt werden muss. Die Prüfung findet über drei Tage verteilt statt, mit jeweils 5 Stunden Prüfungsdauer.
Zusammenfassend ist der zweite Teil des Medizinstudiums, die Klinik, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Arbeit als Arzt. Du lernst, wie du Patienten diagnostizierst und behandelst, im Team arbeitest und mit Patienten kommunizierst.
Der letzte Abschnitt deines Medizinstudiums ist in drei Teile zu jeweils 16 Wochen gegliedert. In dieser Zeit wirst du auf die Arbeit als Assistenzarzt vorbereitet, daher wird das Praktische Jahr in einer Klinik oder einem Krankenhaus absolviert.
Verpflichtend sind jeweils 16 Wochen in der inneren Medizin und der Chirurgie, die übrigen 16 Wochen kannst du in einem Wahlbereich verbringen. Du arbeitest unter Anleitung eines ausbildenden Arztes und erlernst das selbstständige medizinische Arbeiten durch tägliche Aufgaben wie Anamnese und körperliche Untersuchungen, assistieren bei operativen Eingriffen, Blutentnahmen, Neuaufnahme von Patienten, Nadeln legen und Verbandswechsel.
Du hast auch die Möglichkeit, ein oder alle Tertiale deines Praktischen Jahres im Ausland zu absolvieren. Damit dir dein PJ im Ausland angerechnet werden kann, solltest du dich rechtzeitig bei deinem Landesprüfungsamt (LPA) erkundigen, ob die ausgewählte Klinik den Ausbildungsstandards deutscher Universitäten entspricht. Einige Bundesländer oder Universitäten führen auch Listen zugelassener Einrichtungen für das PJ im Ausland, mit denen du dir einen Überblick verschaffen kannst.
Das Ziel des Praktischen Jahres ist es, dir die Gelegenheit zu geben, deine Fähigkeiten in einer realen klinischen Umgebung zu entwickeln und zu verbessern. Du lernst, wie du Patienten untersuchst und diagnostizierst, und wie du medizinische Entscheidungen triffst. Durch die Arbeit mit erfahrenen Ärzten und das Beobachten von chirurgischen Eingriffen und anderen medizinischen Prozeduren setzt du dein theoretisches Wissen in die Praxis um.
Insgesamt ist das Praktische Jahr ein wichtiger Teil des Medizinstudiums, der es dir ermöglicht, deine Fähigkeiten und Kenntnisse in einer realen klinischen Umgebung zu entwickeln und zu verbessern. Diese wertvolle Erfahrung hilft dir dabei, dich auf deine Karriere als Arzt vorzubereiten.
Der erste Abschnitt des Medizinstudiums, die Vorklinik, konzentriert sich auf die theoretischen Grundlagen der Medizin. Neben naturwissenschaftlichen Fächern wie Anatomie, Biologie, Chemie und Physik besuchst du auch Veranstaltungen zu Ethik und Kommunikation. Abgeschlossen wird die Vorklinik mit dem Physikum, welches aus zwei Teilen besteht: einer schriftlichen Prüfung mit 320 Multiple-Choice-Fragen und einer 45-60 minütigen mündlichen Prüfung.
Im zweiten Abschnitt, der Klinik, bekommst du erste Einblicke in die praktische Arbeit als Arzt. Hierbei kannst du dein in der Vorklinik erlerntes Wissen anwenden und wertvolle Erfahrungen in der Patientenbehandlung und -kommunikation sammeln. Beendet wird die Klinik mit dem Hammerexamen, welches aus 320 Multiple-Choice-Fragen besteht und an 3 Tagen mit jeweils 5 Stunden absolviert.
Der letzte Abschnitt deines Medizinstudiums, das Praktische Jahr, ist in drei Teile zu je 16 Wochen gegliedert. Hier erlernst du das selbstständige Arbeiten und wirst auf deine Arbeit als Assistenzarzt vorbereitet. Du kannst dein Praktisches Jahr auch im Ausland absolvieren. Hierbei solltest du aber darauf achten, dass deine Wunsch-Klinik den Ausbildungsstandards deutscher Universitäten entspricht.
Die Approbation ist eine staatliche Anerkennung und berechtigt dazu, als Arzt zu praktizieren und Patienten medizinisch zu behandeln. Sie ist für Mediziner in Deutschland unerlässlich, da sie die Voraussetzung für die aktive Ausübung des Arztberufs darstellt. Ohne Approbation ist es nicht erlaubt, Patienten zu behandeln oder Diagnosen zu stellen.
Wo gibt es aktuell die meisten Medizin Jobs?
Um die Approbation zu erlangen, musst du als angehender Mediziner zunächst ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin und den erfolgreichen Abschluss deines Praktischen Jahres nachweisen.
Der Antrag auf Approbation muss bei der zuständigen Landes- oder Bezirksregierung gestellt werden und kostet zwischen 150 und 1.000 €, je nach Höhe des Verwaltungsaufwandes. Mehrkosten entstehen so z.B. wenn dein Antrag unvollständig ist und nötige Dokumente fehlen, welche der Sachbearbeiter anfordern muss.
Der Ort deiner Abschlussprüfung entscheidet darüber, welche Landesregierung für deinen Antrag zur Approbation zuständig ist. Hast du deine medizinische Abschlussprüfung beispielsweise in Düsseldorf abgelegt, ist die Düsseldorfer Bezirksregierung zuständig für deinen Antrag.
Eine Auflistung aller nötigen Dokumente für deinen Antrag findest du in der folgenden Tabelle:
Dokument | Beantragungsort |
---|---|
Antrag auf Erteilung der Approbation | Website der zuständigen Bezirks- bzw. Landesregierung |
Straffreiheitserklärung | Website der zuständigen Bezirks- bzw. Landesregierung |
Tabellarischer Lebenslauf | / |
Identitätsnachweis (z. B. Reisepass oder Ausweis) als amtlich beglaubigte Kopie | Bürgeramt bzw. Kreis- oder Stadtverwaltung |
Geburtsurkunde als amtlich beglaubigte Kopie | Bürgeramt bzw. Kreis- oder Stadtverwaltung |
Führungszeugnis der Belegart „O“ | Einwohnermeldeamt |
amtlich beglaubigte Kopie des Examenszeugnisses | Landesprüfungsamt für Medizin |
aktuelles Gesundheitszeugnis | Hausarzt |