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Facharzt dürfen sich alle Mediziner* nennen, die eine anerkannte Weiterbildung in einem bestimmten medizinischen Bereich absolviert und die Facharztprüfung ihrer zuständigen Landesärztekammer bestanden haben. Die genauen Regelungen zur Facharztausbildung legt die Landesärztekammern der einzelnen Bundesländer fest. Aber lohnt es sich überhaupt, eine Weiterbildung zum Facharzt* zu machen?
Spezialisierung: Du konzentrierst dich auf einen Fachbereich und wirst so zum Experten* für diesen.
Arzt*-Karriere: Um im späteren Verlauf deiner Karriere als Oberarzt* oder Chefarzt* zu arbeiten, musst du eine Facharztweiterbildung abgeschlossen haben.
Eigene Praxis: Um eine Praxis leiten zu können, musst du bei den gesetzlichen Krankenkassen als Vertragsarzt* zugelassen sein. Das kannst du nur, wenn du deine Facharztweiterbildung absolviert hast.
Die Voraussetzungen für die Facharztausbildung sind ein abgeschlossenes Medizinstudium und die Approbation. Danach beginnst du als Assistenzarzt* in einem Krankenhaus oder einer Praxis. Dabei spezialisierst du dich auf einen von über 50 Fachbereichen, beispielsweise Innere Medizin, Chirurgie oder Psychiatrie. Laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zähen Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin und Allgemeinmedizin zu den beliebtesten Fachrichtungen.
Die Weiterbildung zum Facharzt* dauert in Deutschland in der Regel zwischen vier und sechs Jahren. Der genaue Ablauf dieser Weiterbildung variiert je nach Fachbereich. Im Allgemeinen umfasst sie jedoch eine Kombination aus theoretischer Schulung und praktischer Arbeit in der jeweiligen Fachrichtung. Am Ende der Facharztausbildung muss eine mündliche Prüfung abgelegt werden. Diese dauert ca. 30 Minuten und ist nicht öffentlich. Sie wird von einem Prüfungsausschuss abgehalten und es können alle vorgeschriebenen Weiterbildungsinhalte vorkommen.
Um deine Facharztausbildung zu beginnen, bewirbst du dich zunächst in einer Einrichtung, die zur ärztlichen Weiterbildung befugt ist. Eine Liste der berechtigten Einrichtungen findest du auf der Website der jeweiligen Landesärztekammer. Für deine Facharztausbildung legst du dich dann auf eine Fachrichtung fest und erlernst diese. Eine Liste aller möglichen fachärztlichen Weiterbildungen findest du am Ende des Artikels. Je nach Fachrichtung gelten unterschiedliche Regelungen für deine Ausbildung, eine Übersicht dazu findest du in der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer. Möchtest zu beispielsweise Facharzt* für Allgemeinmedizin werden, sieht deine Facharztausbildung wie folgt aus: nach Medizinstudium & Approbation absolvierst du eine 24-monatige Weiterbildung in einer allgemeinmedizinischen Praxis. Danach folgen 12 Monate Weiterbildung in der inneren Medizin in einem Krankenhaus, in denen du die nötigen Kenntnisse & Fähigkeiten für deine Tätigkeit als Facharzt* für Allgemeinmedizin erwirbst. Nach diesen 3 Jahren arbeitest du weitere 6 Monate in einem anderen Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung. Die letzten 18 Monate können für eine Weiterbildung zum Kompetenzerwerb in Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung erfolgen. Schließlich absolvierst du noch einen eine 80 Stunden Kurs-Weiterbildung in der psychosomatischen Grundversorgung. Abschließend absolvierst du eine Prüfung, die von der Ärztekammer abgenommen wird. Nachdem du diese bestanden hast, erhältst du die Approbation als Facharzt* für Allgemeinmedizin.
Mit bestandener Prüfung erwirbst du den Titel Facharzt* und kannst dich beispielsweise niederlassen, indem du eine Arztpraxis gründest oder eine bestehende Praxis übernimmst. Hierbei gilt, dass nur Fachärzte* Kassenpatienten in der Praxis behandeln dürfen. Außerdem muss der behandelnde Facharzt* Mitglied der Landesärztekammer des jeweiligen Bundeslandes sein, welche für die kassenärztliche Versorgung verantwortlich ist.
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als Facharzt beträgt 90.134 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 73.300 € bis 110.608 € .
ab dem | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr | 5. Jahr | 6. Jahr |
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Arzt* | 5.104,24 € | 5.393,56 € | 5.600,21 € | 5.958,42 € | 6.385,47 € | 6.552,04 € |
ab dem | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr | 9. Jahr | 11. Jahr | 13. Jahr |
Facharzt* | 6.736,78 € | 7.301,63 € | 7.797,59 € | 8.076,29 € | 8.228,22 € | 8.438,20 € |
ab dem | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr | 5. Jahr | 6. Jahr |
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Arzt* | 5.084,92 € | 5.373,18 € | 5.579,03 € | 5.935,85 € | 6.361,32 € | 6.536,32 € |
ab dem | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr | 9. Jahr | 11. Jahr | 13. Jahr |
Facharzt* | 6.711,29 € | 7.273,99 € | 7.768,09 € | 8.056,32 € | 8.337,64 € | 8.618,98 € |
ab dem | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr | 5. Jahr | 6. Jahr |
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Arzt* | 5.305,57 € | 5441,10 € | 5.645,64 € | 6.053,47 € | 6.256,73 € | 6.529,04 € |
ab dem | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr | 9. Jahr | 11. Jahr | 13. Jahr |
Facharzt* | 6.842,56 € | 7.413,76 € | 8.026,14 € | 8.433,95 € | 8.637,18 € | 8.706,26 € |
ab dem | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr | 5. Jahr | 6. Jahr |
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Arzt* | 5.170,00 € | 5.470,00 € | 5.685,00 € | 6.025,00 € | 6.460,00 € | 6.625,00 € |
ab dem | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr | 9. Jahr | 11. Jahr | 13. Jahr |
Facharzt* | 6.815,00 € | 7.385,00 € | 7.875,00 € | 8.170,00 € | 8.445,00 € | 8.620,00 € |
Die Anerkennung ist wichtig, da sie einen reibungslosen Übergang zur Arbeit in Deutschland ermöglicht. Zusätzlich sparst du Zeit und Geld, die für eine erneute Ausbildung in Deutschland aufbringen müsstest.
Zunächst einmal sollten wir uns die verschiedenen Arten von Auslandstätigkeiten ansehen, die für die Anerkennung in Deutschland relevant sein können. Hierzu gehören zum Beispiel:
Eine der Voraussetzungen für die Anerkennung von Auslandstätigkeiten ist, dass die Tätigkeit im Ausland mit der Facharztausbildung in Deutschland vergleichbar sein muss. Dies bedeutet, dass die Tätigkeit im Ausland inhaltlich und zeitlich mit der Facharztausbildung in Deutschland übereinstimmen muss. Ein weiteres Kriterium ist die Anerkennung der Ausbildung im Ausland durch die entsprechende staatliche Stelle im Heimatland.
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann man einen Antrag auf Anerkennung bei der zuständigen deutschen Behörde stellen. Die Zuständigkeit liegt hierbei bei den Landesärztekammern. Die Anerkennung von Auslandstätigkeiten kann in der Regel einige Wochen bis Monate dauern, je nachdem wie aufwendig die Prüfung ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anerkennung von Auslandstätigkeiten nicht automatisch zur Anerkennung als Facharzt* in Deutschland führt. Es kann sein, dass man zusätzliche Abschnitte der Facharztausbildung in Deutschland absolvieren muss, um die Anerkennung als Facharzt* zu erhalten. Dies hängt jedoch von der individuellen Situation ab.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Facharztausbildung in Deutschland eine wertvolle Erfahrung für Ärzte darstellt, die ihre Karriere voranbringen und ihre Fähigkeiten verbessern möchten. Es ist ein anspruchsvoller Prozess, aber die Belohnungen sind es wert.
Da du als Facharzt* Experte auf deinem Gebiet bist, kann es vorkommen, dass du auch andere Ärzte* berätst. Dies geschieht im Rahmen des medizinischen Konsils. Dieses ist eine Möglichkeit für Ärzte*, sich fachlich zu beraten und gemeinsam Lösungen für komplexe medizinische Fragestellungen zu finden. Ist der behandelnde Azt* eines Patienten* sich unsicher, was Diagnose oder Therapie angeht, kann er einen Facharzt* um eine zweite Meinung bitten. Im Rahmen dieser beratenden Tätigkeit wird der Facharzt* auch Konsiliarius oder Konsiliararzt* genannt.
Als Facharzt* kommst du so beispielsweise bei der Diagnose seltener Erkrankungen, bei unklaren Befunden oder bei komplexen Erkrankungen, die spezielle Fachkenntnisse erfordern, zum Einsatz. Auch bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit mehreren Erkrankungen (Multimorbidität) kann ein medizinisches Konsil sinnvoll sein, um eine abgestimmte Behandlung zu gewährleisten.
Das medizinische Konsil kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, zum Beispiel im Rahmen einer ärztlichen Besprechung, einer Fallkonferenz oder einer interdisziplinären Konsultation. Der Ablauf eines medizinischen Konsils kann je nach Art und Umfang der Fragestellung variieren. In der Regel füllt der behandelnde Arzt* einen Konsilschein aus und fasst darin Symptome, Untersuchungsbefunde und Vorerkrankungen des Patienten zusammen. Anschließend werden mögliche Diagnosen und Therapieoptionen diskutiert und eine Empfehlung erarbeitet. Diese Empfehlung kann sich auf eine Diagnostik, eine Therapie oder eine weitere Abklärung beziehen.
Das medizinische Konsil kann für alle Beteiligten sehr hilfreich sein. Für den behandelnden Arzt* bietet es die Möglichkeit, sich mit anderen Experten* auszutauschen und die Perspektive anderer Fachbereiche kennenzulernen. Für den Patienten* kann das medizinische Konsil dazu beitragen, dass eine optimale Behandlung gefunden wird und eine umfassende Diagnostik durchgeführt wird.
Ein medizinisches Konsil sollte jedoch immer mit dem Einverständnis des Patienten* erfolgen. Es ist wichtig, dass die betroffene Person über das Konsil informiert wird und ihre Zustimmung gibt. Auch die Ergebnisse des Konsils sollten im Anschluss mit dem Patienten* besprochen werden und in die Behandlung einfließen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das medizinische Konsil eine wichtige Möglichkeit für Ärzte* ist, sich fachlich zu beraten und gemeinsam Lösungen für komplexe medizinische Fragestellungen zu finden. Es kann helfen, eine optimale Diagnostik und Behandlung zu gewährleisten und ist daher für die Patienten* von großer Bedeutung. Allerdings sollte es immer im Einverständnis mit der betroffenen Person erfolgen und die Ergebnisse sollten in die Behandlung einfließen.
Wo gibt es aktuell die meisten Facharzt Jobs?
Die Facharztausbildung eröffnet vielfältige Möglichkeiten in unterschiedlichen Fachbereichen. Als Facharzt erfordert es spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse. In der Pädiatrie beispielsweise, liegt die Herausforderung in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. In der Chirurgie sind handwerkliche Fähigkeiten und Präzision gefragt. Öffentliches Gesundheitswesen bietet die Chance, gesundheitspolitische Maßnahmen mitzugestalten. In der Radiologie ist technisches Verständnis essenziell. Jeder Fachbereich hat seine eigenen Aufgaben und Herausforderungen, die es zu meistern gilt.