Wirtschaftsinformatiker sind Fachleute an der Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und Informationstechnologie (IT). Sie analysieren, planen und implementieren IT-Systeme, die Unternehmensprozesse effizienter gestalten. Ihr Fachwissen ermöglicht es ihnen, IT-Lösungen so zu gestalten, dass sie den wirtschaftlichen Zielen des Unternehmens dienen. Die Rolle eines Wirtschaftsinformatikers umfasst sowohl die technische Umsetzung als auch die Beratung und Schulung der Nutzer.
Durch ihr interdisziplinäres Studium haben sie vielfältige Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt, der genau dieses Qualifikationsprofil immer häufiger nachfragt.
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als Wirtschaftsinformatiker beträgt 58.353 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 50.000 € bis 70.000 € .
Inhalt
Die Aufgaben eines Wirtschaftsinformatikers* gestalten sich in den verschiedenen Einsatzbereichen teils sehr unterschiedlich. Ein potenzielles Tätigkeitsfeld ist die Implementierung, Weiterentwicklung und Verwaltung von IT-Systemen. Dazu zählen beispielsweise CRM-Systeme (Customer-Relationship-Management), SCM-Systeme (Supply-Chain-Management) oder E-Commerce-Systeme, welche in der Regel in abteilungsübergreifende ERP-Systeme (Enterprise Ressource Planning) integriert werden. Typische Berufsbezeichnungen für dieses Tätigkeitsfeld sind unter anderem Data Scientist, Business Analyst oder IT-Manager. Doch was genau bedeuten diese Bezeichnungen?
Data Scientists sammeln und analysieren Daten, um Muster, Trends und Erkenntnisse zu ermitteln, die zur Verbesserung von Geschäftsprozessen genutzt werden können. Sie erstellen Visualisierungen und Berichte, um ihre Erkenntnisse an alle Beteiligten weiterzugeben. Im Rahmen der Datenverarbeitung sammeln sie Daten aus verschiedenen Quellen und bereinigen und transformieren diese, um sie für Analysen vorzubereiten. Hierbei solltest du Kenntnisse über Datenbanken, Data Mining und Visualisierung der Daten mitbringen. Außerdem ist Kommunikationsfähigkeit eine wichtige Fähigkeit, um unterschiedlichen Stakeholdern die Erkenntnisse verständlich erklären zu können.
Als Business Analyst arbeiten Wirtschaftsinformatiker* an der Analyse von Geschäftsdaten. Mithilfe von SCM-Systemen identifizieren sie mögliche Schwachstellen in Geschäftsprozessen, wodurch die Anforderungen an verwendete IT-Systeme definiert werden können. Die gewonnenen Informationen helfen Entscheidungsträgern, datengestützte Entscheidungen zu treffen und somit Geschäftsprozesse zu optimieren. Relevante Skills sind unter anderem analytisches Denken, Anforderungsmanagement – also die Fähigkeit, genaue und klare Anforderungen von Kunden und Stakeholdern zu sammeln, zu dokumentieren und zu verwalten – oder technische Fähigkeiten wie z. B. Programmierung.
IT-Manager sind verantwortlich für Auswahl, Verwaltung und Einsatz von IT-Systemen. Neben der Implementierung einer IT-Strategie, welche auf die Geschäftsstrategie und -ziele abgestimmt ist, zählen die Planung und Budgetierung sowie die Ausführung und Bewertung der Maßnahmen zu ihren zentralen Aufgaben. Sie bestimmen, welche IT-Systeme benötigt werden, um Schwachstellen zu beheben, die Effizienz der Lieferkette zu verbessern und die Unternehmensziele zu erreichen. Als IT-Projektmanager sind Kenntnisse von Projektmanagement-Methoden (Scrum oder Kanban), Qualitätskontrolle, Kommunikation und Problemlösungsfähigkeiten gefragt.
Wirtschaftsinformatiker* sind aufgrund ihrer interdisziplinären Ausbildung und ihres breiten Kompetenzprofils in vielen Branchen und Bereichen gefragt. Besonders die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung von Unternehmen erfordert Experten in der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Informatik. Somit gibt es keine spezifische Liste an Branchen, in denen Wirtschaftsinformatiker* arbeiten können. Vielmehr können sie überall dort arbeiten, wo Wirtschaft und Informatik zusammenlaufen. Deshalb werden Wirtschaftsinformatiker* nicht nur in der IT-Branche, sondern auch im Finanzsektor, in der Logistik, im Handel, im Gesundheitswesen oder in der Industrie benötigt.
Aufgrund des Fachkräftemangels, der zunehmenden Digitalisierung sowie der steigenden Bedeutung von Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz werden Wirtschaftsinformatiker* immer wichtiger. Sie können in verschiedenen Bereichen tätig sein, beispielsweise in IT-Abteilungen, im Projektmanagement oder im Consulting. Einen weiteren Vorteil bietet die internationale Ausrichtung der Branche. Da digitale Technologien weltweit eingesetzt werden, gibt es vielfältige, internationale Projekte und Karrierechancen.
Da es keine Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker* gibt, ist der übliche Bildungsweg ein Studium. Die Zukunftsperspektiven für Wirtschaftsinformatiker* sind abhängig vom höchsten Bildungsabschluss und der bisherigen Berufserfahrung. Ein Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsinformatik vermittelt den Studierenden grundlegende Kenntnisse in Wirtschaft und Informatik, einschließlich Datenbanken, Programmierung, Projektmanagement und betrieblichen Informationssystemen. Ein Master-Abschluss vertieft diese Kenntnisse und vermittelt fortgeschrittene Fähigkeiten in Bereichen wie Datenanalyse, IT-Management und Informationssicherheit.
Wo gibt es aktuell die meisten Wirtschaftsinformatiker Jobs?
Erste Berufserfahrungen in Form von Praktika oder Werkstudententätigkeiten können das grundlegende Wissen, das Bachelorabsolventen während des Studiums erworben haben, optimal ergänzen und sind ein guter Ausgangspunkt für eine Karriere im IT-Bereich. Wirtschaftsinformatiker*, die ihr Wissen vertiefen möchten, können ihre Expertise mit einem anschließenden Masterstudium ausweiten. Nach einem Masterabschluss in Wirtschaftsinformatik stehen Absolventen verschiedene Berufe offen, je nach Interessen, Fähigkeiten und Spezialisierungen. Einige Beispiele für Berufe, in denen Wirtschaftsinformatiker nach ihrem Masterstudium einsteigen können, sind IT-Projektmanager, IT-Consultant, oder Data Scientist.