Der Karriereweg eines technischen Assistenten* oder Laboranten* der verschiedenen naturwissenschaftlichen Spezialisierungsrichtungen beginnt mit einer Ausbildung, die entweder in einem Betrieb (Laborant*) oder schulisch (Technischer Assistent*) absolviert werden kann. Darin erlernt man die grundlegenden Techniken, die in einem Labor des entsprechenden Fachbereichs angewendet werden.
Gerade für diejenigen, die eine schulische Ausbildung wählen, stellt sich spätestens gegen Ende der Ausbildung die Frage, wie es weitergeht. Wo soll man sich bewerben? In welcher Art von Labor? Welchen Einfluss hat der Berufseinstieg auf den weiteren Karriereweg?
Inhalt
Das Aufgabenfeld kann ganz unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob man in einem kleinen oder einem mittelständischen Unternehmen arbeitet oder in einem Konzern.
In großen Unternehmen sind die Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten meist vielfältiger, insbesondere wenn gut dotierte Tarifverträge existieren, wie es zum Beispiel in der Chemiebranche der Fall ist. In den meisten Großunternehmen gibt es Strukturen, die ermöglichen, dass man mit zunehmender Erfahrung mehr Verantwortung übernehmen kann und die Arbeit dementsprechend höher vergütet wird. Bei kleinen, eigenständigen Labors oder Unternehmen ist das Arbeitsfeld dahingegen meist abwechslungsreicher und der Verantwortungsbereich umfassender.
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als Laborant beträgt 37.950 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 34.905 € bis 42.090 € .
In universitären Labors ist das Gehalt von Laboranten* und Technischen Assistenten* im Tarifvertrag der Länder geregelt (siehe Kapitel „Eine Frage des Geldes – Vergütung im öffentlichen Dienst“). Je nach Interesse ist es möglich, für die unterschiedlichsten Arbeitgeber in ganz verschiedenen Branchen zu arbeiten. Zum Beispiel können Laboranten* und Technische Assistenten* verschiedener Fachrichtungen außer in Universitäten und Forschungseinrichtungen auch in Labors der Industrie, z. B. bei Pharmakonzernen, Lebensmittelherstellern, Apotheken, in der Kosmetikbranche, in kriminalistischen Labors oder für Biotech-Unternehmen tätig sein. Für Physiklaboranten* bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten zum Beispiel bei Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektroindustrie, aber auch in der Luft- und Raumfahrt.
In großen Konzernen und Universitäten gibt es ganz unterschiedliche Arten von Labors. In der F&E-Abteilung (Forschung und Entwicklung) werden neue Produkte oder Verfahren entwickelt und getestet. Hier sind Forschergeist und Neugier gefragt! Man kann an der Erfindung von neuen Produkten beteiligt sein.
Die Qualitätssicherung sorgt dafür, dass Produkte, die das Unternehmen verlassen, sicher sind und den Qualitätsansprüchen des Kunden* und damit auch des Unternehmens genügen. Hier werden zum Beispiel Proben auf Schadstoffe, technische Geräte auf mögliche Defekte oder Produkte auf Abnutzungserscheinungen hin untersucht. Auch in der Produktion können Laboranten *und Technische Assistenten* mitwirken, etwa in Unternehmen, die chemische Grundstoffe herstellen.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Diagnostik, die teilweise in speziellen Abteilungen größerer Unternehmen oder von eigenständigen Labors angeboten wird. Hier werden zum Beispiel Proben untersucht, die Ärzte* bei Untersuchungen von ihren Patienten* nehmen, um eventuelle Krankheiten feststellen zu können. Für Firmen, die Ausgangsstoffe weiterverarbeiten, sind Wareneingangskontrolle und Rohstofffreigabe wichtige Aufgaben der unternehmenseigenen Labors.
Die Arbeitsweisen variieren je nach Aufgabenbereich. In Routinelabors gibt es Standardvorgehensweisen, an denen die Mitarbeiter sich orientieren, sodass sie anhand der Vorgaben selbstständig Aufgaben in Angriff nehmen. Diese Standardvorgehensweisen heißen im Fachjargon „Standard Operating Procedures“ (SOPs) und sind in vielen Labors – besonders in der pharmazeutischen Industrie – schriftlich festgelegt und für die Mitarbeiter* verbindlich.
Damit soll gewährleistet werden, dass die Abläufe vergleichbar sind und sorgfältig auf die gleiche Weise dokumentiert werden, damit zum Beispiel bei Versuchsreihen die Reproduktion der Ergebnisse und Nachprüfbarkeit möglich ist.
Im Gegensatz dazu ist das Arbeiten z. B. in universitären Arbeitsgruppen von der jeweiligen Fragestellung abhängig und wird regelmäßig mit dem Gruppenleiter* abgesprochen. Hier arbeitet man in kleinen Teams zusammen, die oft aus Postdocs und Doktoranden* bestehen. Da man als Laborant* oder Technischer Assistent* oft die konstante Größe in der Arbeitsgruppe darstellt, ist man nach einigen Jahren beliebter Ansprechpartner für Methoden und Erfahrungswerte zu bestimmten Versuchsansätzen.
Welche Berufsfelder einem liegen, hängt von den persönlichen Interessen und Lebenssituationen ab. Auf dem Arbeitsmarkt gerade in den Wachstums- und Innovationsbranchen werden motivierte Laboranten* und Technische Assistenten* immer gesucht.
Für Laboranten* und Technische Assistenten* gibt es vielfältige Weiterbildungsangebote in Form von Fortbildungen, Schulungen und Kursen, die eine Variation des Tätigkeitsbereichs und ein höheres Gehalt möglich machen. Chemielaboranten* können sich zum Beispiel zum Industriemeister Chemie oder zum Chemietechniker* fortbilden, Biologisch-Technische Assistenten* entsprechend zum Biotechniker*.
Heutzutage gibt es unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit auch, ohne Abitur zu studieren, wenn man zum Beispiel mehrjährige Berufserfahrung in dem Bereich nachweisen kann. Die genauen Regelungen dazu sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Unter Umständen kann man dabei sogar von einem sogenannten „Aufstiegsstipendium“ der Bundesregierung profitieren.
Wo gibt es aktuell die meisten Laborant Jobs?
Informationen gibt es unter: www.wege-ins-studium.de.