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Soft Skills – Definition und Beispiele

Dipl.-Biol. Tom Wiegand, MBA
Dipl.-Biol. Tom Wiegand, MBA
Lesedauer: 8 Min.
Aktualisiert am: 08.10.2024

Soft Skills sind persönliche, soziale und kommunikative Fähigkeiten, die darüber entscheiden, wie jemand mit anderen Menschen interagiert und Herausforderungen im Berufsalltag bewältigt. Sie umfassen zum Beispiel Teamfähigkeit, Konfliktlösung, emotionale Intelligenz, Anpassungsfähigkeit, Zeitmanagement und Kommunikationsfähigkeit. Diese Fähigkeiten sind oft nicht direkt messbar, aber sie tragen entscheidend zur Arbeitsqualität und zur Zusammenarbeit im Team bei. Im Gegensatz zu den fachlichen Qualifikationen (Hard Skills) sind Soft Skills in fast allen Berufen von Bedeutung.

Soft Skills

Soft Skills umfassen persönliche, soziale und methodische Kompetenzen. Sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben spielen Soft Skills eine wichtige Rolle. Sie können den Erfolg in vielen Lebensbereichen bestimmen. Insbesondere bei einem Bewerbungsgespräch ist das Wissen über die eigenen Stärken und Schwächen von großer Bedeutung, denn so kannst du dich gekonnt in Szene setzten und überzeugen.

Neben der reinen Fachkompetenz, genannt Hard Skills, die deine berufstypischen Qualifikationen beschreiben, gibt es die Soft Skills, die als „weiche Fähigkeiten und Fertigkeiten“ bezeichnet werden. Diese Kompetenzen umfassen z. B. Fähigkeiten wie Einsatzbereitschaft, Kreativität, aber auch Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit. Hard Skills erlangst du in deinem Studium, deiner Ausbildung oder durch Praktika oder im Berufsleben selber.

Bei der Bewerbung kannst du diese anhand von Zeugnissen und Erfahrungen aus deinem Berufsleben leicht darstellen. Im Gegensatz dazu sind Soft Skills Grundlage deiner Lebens- und Berufserfahrung, einige können durch spezielle Trainings oder Coachings geschult werden. Bei Soft Skills unterscheidet man zwischen persönlichen, sozialen und methodischen Handlungskompetenzen.

Persönliche Kompetenzen

Zu den persönlichen Kompetenzen zählen z. B. Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Selbstvertrauen und Kreativität. Im Berufsleben wäre ein Zeichen für Einsatzbereitschaft, wenn du dich besonders für deine eigenen Aufgaben einsetzt oder Kollegen deine Hilfe anbieten, um Projekte zu beenden, auch wenn es für dich Überstunden bedeutet. Ebenso bedeutend ist Selbstvertrauen. Stelle dich neuen Herausforderungen und sage dir nicht von vornherein, dass du etwas nicht kannst.

Frage nach und zeige deinen Vorgesetzten, dass du Interesse daran hast, Neues zu erlernen. Das zeigt deinem Arbeitgeber, dass du nicht nur das machst, was du bereits kannst, sondern dich weiterbilden möchtest. Eine weitere Kompetenz ist das Verantwortungsbewusstsein. Erledige deine Aufgaben gewissenhaft, stehe zu deinen Ergebnissen und präsentiere diese mit Überzeugung.

Jedoch zeugt nicht nur das Fertigstellen der eigenen Aufgaben von Verantwortungsbewusstsein, sondern auch das Verhalten im Team. Übernehme Organisatorisches oder unterstütze Kollegen bei Problemstellungen. Dabei darfst du natürlich deine eigenen Aufgaben nicht vernachlässigen. Du besitzt diese Fähigkeiten? Dann solltest du in deiner Bewerbung auf diese Punkte eingehen.

Du kannst deine Einsatzbereitschaft beispielsweise durch Engagements außerhalb des Studiums oder durch über das Studium hinaus gehende Kurse/Seminare zeigen. Überzeuge den Personalverantwortlichen*, dass du nicht nur das Nötigste machst. Zeige, wie wichtig es dir ist, Neues zu erlernen und dich für andere einzusetzen. Ehrenamtliche Tätigkeiten oder eine Stelle in einer leitenden Position ist ein Indiz für den Personaler*. Du machst damit deutlich, dass du bereits verantwortungsvolle Aufgaben gemeistert hast. Lege deiner Bewerbung Arbeitszeugnisse oder konkrete Ergebnisse deiner Arbeit bei, damit sich der Personaler* ein eigenes Bild von dir und deiner Kreativität machen kann. Am besten bereitest du dich auf ein Vorstellungsgespräch vor, indem du dir schon im Vorfeld Beispiele aus deinem Berufs- oder auch deinem Privatleben überlegst, um diese dann auch im Gespräch überzeugend darstellen zu können.

Soziale Kompetenzen

Als Basis fast aller Sozialkompetenzen lassen sich Kommunikationsfähigkeit, Empathie und Teamgeist bezeichnen. Du kannst deine Meinung klar zum Ausdruck bringen, ohne dabei andere zu denunzieren? Das zeugt von einer guten Kommunikationsfähigkeit, da du dich gegenüber anderen angebracht ausdrücken und auch Kritik sachlich äußern kannst. Teamgeist hast du, wenn du gerne mit deinen Kollegen zusammen arbeitest und euch gegenseitig bei eurer Arbeit unterstützt.

Dieser Soft Skill bzw. diese Fähigkeiten sind Erfolgsfaktoren in sehr vielen Berufsbildern. In deiner Bewerbung kannst du z. B. mit Mannschaftssportarten oder Teamarbeit in ehrenamtlichen Tätigkeiten punkten. So zeigst du dem Personalverantwortlichen, dass du bereits Erfahrung in der Teamarbeit gesammelt hast, aber auch, dass du in der Lage bist, im Team Konflikte zu lösen und Erfolge zu feiern.

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Methodische Kompetenzen

Bei methodischen Kompetenzen geht es darum, wie gut du Methoden und Techniken erlernen und anwenden kannst. Dazu zählt z. B. das Vorbereiten, Aufbauen, Gestalten einer Präsentation, das verständliche Präsentieren oder die Fähigkeit, Probleme strukturiert anzugehen und zu lösen. Auch die Art und Weise, mit welchen Strategien du dir deine Zeit effektiv einteilst, du dir deine Arbeit erleichterst und strukturierst, ist eine methodische Fähigkeit.

Deine Kreativität bzw. deine Innovationsfreude und der Einsatz von Techniken zur Ideenfindung sind ebenso bedeutende Punkte. Diese helfen bei einer Herausforderung verschieden Lösungswege zu entwickeln. Für deine Karriere ist das Selbstmarketing, also authentisch deine eigenen Stärken bewusst unterstreichen zu können, eine wichtige Kompetenz. Präsentiere deine Ergebnisse und zeige deinem Vorgesetzten, dass du gute Arbeit geleistet hast. Mache im Unternehmen auf dich aufmerksam.

Die Bewerbung ist das Erste, das der Personalverantwortliche von dir sieht, also stelle dich so gut wie möglich dar. Unterstreiche deine Stärken, z. B. durch ein ansprechendes Layout der Bewerbung. Ebenso spielen die passenden Formulierungen und die Herausarbeitung der für das Berufsbild wichtige Erfahrungen und Karrierestationen eine große Rolle. Mit all diesen Aspekten kannst du dem Personaler* zeigen, dass du zu der Stelle passt und dich gut vorbereitet hast.

Handlungskompetenzen

Nicht nur als Führungskraft ist es wichtig, mit Herausforderungen und Leistungsdruck umgehen zu können. Bringen deine Stärken aktiv in dein Arbeitsleben ein und zeigen deinen Kollegen* und Vorgesetzten, dass du bereit bist, dich Herausforderungen zu stellen und dich stetig weiterentwickeln möchtest. Gehe deine Aufgaben so an, dass du ständig dein Ziel vor Augen hast und ergebnisorientiert handelst.

In jedem Beruf gibt es Zeiten, in denen es hektischer zugeht. Bewahre in diesen Situationen die Ruhe und erledige trotz Zeitdruck deine Arbeit konzentriert und ergebnisorientiert. Gib dich nicht mit dem Minimum zufrieden, sondern versuche immer aus allem das Maximum herauszuholen.

Auszeichnungen für gute Leistungen und gute Arbeitszeugnisse eigenen sich sehr gut, um diese Fähigkeiten im Lebenslauf festzuhalten. Studienbezogene Leistungen, wie ein Stipendium, eine Bestnote in der Bachelorarbeit oder ein Doppelstudium sowie die Teilnahme an einem Elite-Programm sind sehr gute Referenzen, die deine Fähigkeiten herausstellen.

Ebenso können Erfolge aus deinen Hobbys für den Personaler* ausschlaggebend sein. Hast du bei einem akademischen oder musikalischen Wettbewerb gewonnen oder bist du sportlich aktiv? Diese Aktivitäten stehen, genau wie z. B. die Auszeichnung zum Mitarbeiter des Jahres, in deinem Nebenjob für Ihre Belastbarkeit und deinen Leistungswillen.

Soft Skills – Top 10

Die meistgeforderten Soft Skills in Stellenanzeigen umfassen in der Regel Fähigkeiten, die für ein produktives Arbeitsumfeld und effiziente Teamarbeit unerlässlich sind. Hier sind die Top 10 Soft Skills, die häufig in Stellenanzeigen gesucht werden:

  1. Kommunikationsfähigkeit – Die Fähigkeit, Ideen klar und effektiv zu vermitteln, sowohl schriftlich als auch mündlich.
  2. Teamfähigkeit – Effektiv mit anderen zusammenarbeiten zu können, auch in diversen Teams.
  3. Flexibilität – Anpassungsfähigkeit an neue Situationen und die Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren.
  4. Problem­lösungskompetenz – Die Fähigkeit, Herausforderungen zu erkennen und effektive Lösungen zu entwickeln.
  5. Selbstständigkeit – Eigeninitiative und die Fähigkeit, Aufgaben ohne ständige Überwachung auszuführen.
  6. Organisationstalent – Effiziente Planung und Organisation von Arbeitsabläufen und Ressourcen.
  7. Konfliktlösungsfähigkeit – Konflikte konstruktiv lösen und harmonische Arbeitsbeziehungen fördern.
  8. Kreativität – Innovatives Denken und die Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln.
  9. Führungskompetenzen – Die Fähigkeit, Teams zu leiten und zu motivieren, sowie Verantwortung zu übernehmen.
  10. Stressresistenz – Unter Druck leistungsfähig und ruhig bleiben.
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Diese Soft Skills sind in vielen Berufsfeldern gefragt und spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl geeigneter Kandidaten.

Soft SkillsBeispiele für Anwendungen
KommunikationsfähigkeitPräsentationen halten, effektives E-Mail-Schreiben, Verhandlungsführung
TeamfähigkeitZusammenarbeit in Projektteams, Unterstützung von Kollegen
FlexibilitätAnpassung an geänderte Projektziele, Umgang mit unerwarteten Aufgabenänderungen
ProblemlösungskompetenzIdentifikation und Lösung von Arbeitsabläufen, Optimierung von Prozessen
SelbstständigkeitEigenverantwortliches Arbeiten, Initiative zeigen bei Projekten
OrganisationstalentPlanung und Durchführung von Meetings, Zeitmanagement für Projekte
KonfliktlösungsfähigkeitMediation zwischen Teammitgliedern, Lösung von Kundenbeschwerden
KreativitätEntwicklung neuer Marketingstrategien, Design eines Produkts
FührungskompetenzenLeitung eines Teams, Motivation von Mitarbeitern, Entscheidungsfindung
StressresistenzBewältigung von Hochdruck-Situationen, effektives Handeln unter Fristen

Bewertung der Soft Skills

Soft Skills können im Gegensatz zu den Hard Skills nur subjektiv bewertet werden, daher ist es schwer, einzelne Fähigkeiten zu definieren. Letztlich ist es wichtig, dass deine Fähigkeiten zu dem Berufsbild passen. Neben dem Bewerbungsgespräch setzen einige Unternehmen im Auswahlprozess Verhaltens- und Persönlichkeitstest sowie Assessment Center ein, um sich von deinen persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen zu überzeugen.

Mittels dieser Tests hast du nicht nur die Chance, deine Fachkompetenz unter Beweis zu stellen, sondern kannst auch deine sozialen Kompetenzen präsentieren. Einen ersten Eindruck von deinen Soft Skills erhalten Personalverantwortliche in deinem Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Referenzen oder Zeugnissen. Wenn du in deinem Lebenslauf viele Weiterbildungen aufweisen kannst, sagt das aus, dass du neugierig und offen für Neues bist.

Dein Anschreiben sollte aus der Masse herausstechen, da das für den Personaler* ein Zeichen für Kreativität und deinen Ehrgeiz ist. Sehr wichtig ist, dass du auf die Anforderungen in der Stellenanzeige eingehst und es damit dem Personalverantwortlichen leicht machst zu erkennen, dass du ideal auf die zu besetzende Stelle passt.

 

Soft Skills – Tipps

  • Gehe in deiner Bewerbung auf die geforderten Soft Skills aus der Stellenanzeige ein
  • Bereite Beispiele für die in der Stellenanzeige erwähnten Soft Skills vor, um im Bewerbungsgespräch zu überzeugen
  • Versuche in deinem Studium oder deiner Ausbildung auf Kurse zu achten, welche deine Stärken unterstreichen

 

Dipl.-Biol. Tom Wiegand, MBA

Dipl.-Biol. Tom Wiegand, MBA

Tom Wiegand ist MBA und Neurobiologe mit interdisziplinärem wissenschaftlichen Hintergrund zwischen Naturwissenschaft und Informatik. Er ist als Geschäftsführer Teil des Managements von jobvector und nutzt seine Erfahrung in Vorträgen und als Autor für Jobsuche & Karriere sowie Tech-Personalbeschaffung.
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