Ratgeber Gehalt EG 9a TVöD Bund
Entgeltgruppe 9a TVöD Bund 2024

Entgeltgruppe 9a TVöD Bund 2024

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 4 Min.
Aktualisiert am: 17.10.2024

Der TVöD Bund (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst des Bundes) regelt die Gehälter und Arbeitsbedingungen von Angestellten im öffentlichen Dienst. Die Bezeichnung E 9a steht für die Entgeltgruppe 9a, die für Positionen vorgesehen ist, die eine qualifizierte Fachausbildung erfordern.

Die Entgeltgruppe 9a richtet sich typischerweise an Beschäftigte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und in manchen Fällen zusätzlichen Qualifikationen. Diese Eingruppierung entspricht dem gehobenen Teil des mittleren Dienstes bei Beamten und gilt für Tätigkeiten, die fundierte Fachkenntnisse, selbstständiges Arbeiten und häufig auch Verantwortung für spezifische Aufgabenbereiche erfordern.

Seit dem 1. März 2024 liegt das monatliche Grundgehalt in der Entgeltgruppe E 9a zwischen 3.480 € und 4.483 € brutto. Die genaue Vergütung hängt von der Berufserfahrung und der Dauer der Beschäftigung ab. Dabei erfolgt die Einordnung in Stufen, die sich an der jeweiligen Berufserfahrung orientieren. Beschäftigte starten in der Regel in Stufe 1 und steigen mit zunehmender Erfahrung und Dienstzeit bis zur Stufe 6 auf, was zu einer entsprechenden Erhöhung des Gehalts führt.

Der TVöD Bund gilt für alle Beschäftigten, die in einem Arbeitsverhältnis zum Bund stehen. Dazu gehören beispielsweise Angestellte in Bundesministerien, Bundesbehörden wie dem Umweltbundesamt oder dem Bundeskriminalamt sowie in weiteren Einrichtungen des Bundes, wie der Deutschen Rentenversicherung.

Entgelttabelle TVöD Bund E 9a, brutto pro Jahr

StufeVergütungVoraussetzungen
13.480,97 €ohne Berufserfahrung
23.699,68 €mind. 1 Jahr einschlägige Berufserfahrung
33.759,84 €mind. 3 Jahre einschlägige Berufserfahrung
43.963,16 €nach 3 Jahren in Stufe 3
54.335,69 €nach 4 Jahren in Stufe 4
64.483,10 €nach 5 Jahren in Stufe 5
Gültig seit: 1. März 2024

Quelle: Bundesministerium des Inneren und für Heimat

Was bedeutet einschlägige Berufserfahrung?

„Einschlägige Berufserfahrung“ bezieht sich auf berufliche Erfahrungen, die spezifisch für die Aufgaben der neuen Stelle relevant sind. Sie liegt vor, wenn die vorherige Tätigkeit inhaltlich stark mit der neuen Position übereinstimmt, sodass der Arbeitnehmer ohne längere Einarbeitung seine neue Aufgabe ausführen kann. Diese Erfahrung muss in einer vergleichbaren oder der gleichen Tätigkeit erworben worden sein und wird bei der Stufenzuordnung im öffentlichen Dienst berücksichtigt​.

Entgelttabelle TVöD Bund E 9a, brutto pro Jahr

StufeVergütung
144.556,42 €
247.355,90 €
348.125,95 €
450.728,45 €
555.496,83 €
657.383,68 €
Gültig seit: 1. März 2024

Quelle: oeffentlicher-dienst.info

Beispiel Gehaltsentwicklung Entgeltgruppe 9a

Wenn ein Beschäftigter nach seiner Berufsausbildung in die Entgeltgruppe E 9a eingestellt wird, beginnt er in Stufe 1 mit einem monatlichen Gehalt von 3.480 €.

  • Nach einem Jahr einschlägiger Berufserfahrung steigt er in Stufe 2 auf und erhält 3.699 €.
  • Mit mindestens drei Jahren einschlägiger Berufserfahrung erreicht er Stufe 3, was ihm ein Gehalt von 3.759 € einbringt.
  • Nach weiteren drei Jahren in Stufe 3 (also insgesamt sechs Jahre nach der Einstellung) steigt er in Stufe 4 auf, mit einem Gehalt von 3.963 €.
  • Anschließend folgt nach vier Jahren in Stufe 4 der Aufstieg in Stufe 5 und ein Gehalt von 4.335 €.
  • Schließlich erreicht er nach fünf Jahren in Stufe 5 die Endstufe 6, bei der er 4.483 € monatlich verdient.

Entgelttabelle 9a TVöD in Teilzeit

Beschäftigte, die in der Entgeltgruppe E 9a des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) eingruppiert sind und in Teilzeit arbeiten, erhalten eine anteilige Vergütung entsprechend ihrer Arbeitszeit. Das Grundgehalt wird dabei prozentual an die vereinbarte Wochenarbeitszeit angepasst. Wenn ein Beschäftigter beispielsweise 50 % der regulären Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten arbeitet, erhält er auch 50 % des Vollzeitgehalts, das in der Entgeltgruppe 9a für seine Stufe vorgesehen ist. Bei einer Wochenarbeitszeit von 20 Stunden (statt 40 Stunden) würde ein Beschäftigter in der Stufe 1 der E 9a zum Beispiel rund 1.740,49 € brutto verdienen.

Die Zeit, die ein Beschäftigter in einer bestimmten Stufe verbringt, um in die nächste Stufe aufzusteigen, wird durch Teilzeitarbeit nicht verlängert. Die für den Aufstieg in höhere Stufen notwendige Berufserfahrung wird also auch in Teilzeitpositionen vollständig angerechnet. Somit erfolgt der Stufenaufstieg unabhängig von der Arbeitszeit, und die Dauer bis zur höchsten Stufe bleibt dieselbe wie bei Vollzeitbeschäftigten.


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Jan-Philipp Schreiber

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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