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Gehaltsverhandlung Mitarbeiter

Gehaltsverhandlung

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 17 Min.
Aktualisiert am: 26.11.2024

Eine Gehaltsverhandlung ist das Gespräch zwischen dir als Arbeitnehmer und deinem Arbeitgeber, in dem du über die Höhe deines Gehalts diskutierst. Ziel ist es, eine Anpassung des Gehalts zu erreichen, die deinen Leistungen und Qualifikationen entspricht. Gehaltsverhandlungen sind wichtig, weil sie direkten Einfluss auf dein Einkommen und deine Zufriedenheit im Job haben. 

Erfolgreiche Verhandlungen können nicht nur deine finanzielle Situation verbessern, sondern auch die Anerkennung der eigenen Arbeit durch den Arbeitgeber widerspiegeln. Sie fördern dein Selbstbewusstsein und motivieren dazu, weiterhin gute Leistungen zu erbringen.

Vorbereitung auf die Gehaltsverhandlung

Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung. Je besser du vorbereitet bist, desto überzeugender kannst du deine Argumente vorbringen und auf Gegenargumente reagieren.

Eigenen Marktwert recherchieren

Der erste Schritt besteht darin, deinen Marktwert zu kennen. Nutze den jobvector Gehaltsplaner, um herauszufinden, wie viel andere Personen in ähnlichen Positionen in deiner Branche verdienen. Neben dem Gehaltsplaner gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, um deinen Marktwert effektiv einzuschätzen:

  • Nutze Online-Gehaltsdatenbanken, wie die jobvector Gehaltsseiten. Diese bieten dir umfassende und aktuelle Gehaltsdaten für verschiedene Berufe und Bereiche. Vergleiche diese Daten mit deiner aktuellen Position und anderen recherchierten Daten.
  • Lies Branchenberichte und Gehaltsstudien. Viele Branchenverbände veröffentlichen regelmäßig Berichte über Gehaltsstrukturen und Gehaltstrends.
  • Sprich mit Kollegen und anderen Fachleuten in deiner Branche, um ein Gefühl für die gängigen Gehälter zu bekommen. Achte darauf, sensible Informationen diskret zu behandeln, um Datenschutzrichtlinien zu beachten.

Konkrete Beispiele für eigene Leistungen sammeln

Belege deine Gehaltsforderung mit konkreten Beispielen für deine Leistungen. Diese Beispiele sollten zeigen, welchen Mehrwert du für das Unternehmen bringst und warum du eine Gehaltserhöhung verdienst. Hier sind einige Tipps, um relevante Beispiele zu sammeln:

  • Erfolgreich abgeschlossene Projekte: Notiere dir die wichtigsten Projekte, an denen du gearbeitet hast und beschreibe, wie du zum Erfolg beigetragen hast. Konzentriere dich auf messbare Ergebnisse wie Umsatzsteigerungen, Kosteneinsparungen oder verbesserte Prozesse.
  • Zusätzliche Verantwortlichkeiten: Liste alle zusätzlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf, die du übernommen hast. Dies zeigt, dass du bereit bist, über deine ursprünglichen Aufgaben hinaus zu arbeiten und mehr Verantwortung zu übernehmen.
  • Übertreffen der Erwartungen: Denke an Situationen, in denen du die Erwartungen  deines Arbeitgebers übertroffen hast. Dies können besondere Anerkennungen, Auszeichnungen oder positive Rückmeldungen von Kunden oder Kollegen sein.
  • Innovative Ideen und Inspirationen: Erinnere dich an Ideen oder Initiativen, die du eingebracht hast und die das Unternehmen vorangebracht haben. Beschreibe, wie deine Vorschläge umgesetzt wurden und welchen positiven Einfluss sie hatten.

Realistische Gehaltsforderungen überlegen

Eine realistische Gehaltsforderung ist entscheidend für den Erfolg deiner Verhandlung. Hier sind einige Faktoren, die du bei der Festlegung deiner Gehaltsvorstellung berücksichtigen solltest:

  • Marktübliche Gehälter: Nutze die Informationen aus deiner Recherche, um eine Gehaltsvorstellung zu entwickeln, die im Rahmen des Branchendurchschnitts liegt.
  • Deine Qualifikationen und Erfahrung: Berücksichtige deine Ausbildung, berufliche Erfahrung und spezielle Fähigkeiten, die du mitbringst. Je mehr relevante Qualifikationen und Erfahrung du hast, desto höher kann deine Gehaltsforderung ausfallen.
  • Unternehmensspezifische Faktoren: Informiere dich über die finanzielle Situation und die Gehaltsstrukturen deines Unternehmens. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder bei strengen Budgetvorgaben kann es sinnvoll sein, eine moderate Gehaltsforderung zu stellen.
  • Faustregeln für Gehaltsanpassungen: Üblicherweise liegen jährliche Gehaltsanpassungen zwischen 3 % und 5 %. Um die typische Inflation auszugleichen, sind 1 % bis 3 % nötig. Größere Erhöhungen von 10 % bis 20 % sind oft mit neuen Aufgabenfeldern oder einer Beförderung verbunden.

Rhetorische Fähigkeiten und Gesprächsvorbereitung

Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung erfordert nicht nur gute Argumente, sondern auch die Fähigkeit, diese überzeugend und selbstbewusst zu präsentieren.

Gesprächsvorbereitung

Eine sorgfältige Vorbereitung auf das Gespräch ist besonders wichtig, um sicher und überzeugend aufzutreten. Diese Schritte solltest du bei der Vorbereitung beachten:

  • Struktur des Gesprächs planen: Überlege dir im Voraus, wie du das Gespräch aufbauen möchtest. Beginne mit einer kurzen Einführung, in der du deine Zufriedenheit mit dem Job und deine Motivation für das Gespräch ausdrückst. Leite dann zu deinen Hauptargumenten über und schließe mit einem konkreten Gehaltswunsch ab.
  • Argumentationsstrategien entwickeln: Überlege dir, welche Argumente du anbringen möchtest und in welcher Reihenfolge. Fokussiere dich auf die stärksten Punkte, die deine Gehaltsforderung unterstützen. Beispiele sind deine Leistungen, zusätzliche Verantwortlichkeiten und vergleichbare Gehälter in der Branche.
  • Gegenargumente antizipieren: Bereite dich darauf vor, dass dein Arbeitgeber Gegenargumente vorbringen könnte.
  • Probedurchlauf machen: Übe das Gespräch mit einem Freund oder Kollegen. Alternativ kannst du auch mit dem Voice-Feature von ChatGPT direkt eine Gehaltsverhandlung üben. Sprich den KI-Chatbot einfach über dein Smartphone oder über die Desktop-App direkt an und sage ihm, dass du eine Gehaltsverhandlung simulieren möchtest. Umso mehr Details du der KI zu deiner Stelle, Gehalt, Umständen und Arbeitsaufgaben mitteilst, umso realitätsnaher ist deine simulierte Gehaltsverhandlung. Stelle sicher, dass du keine vertraulichen Informationen mit der KI teilst und dich mit den geteilten Informationen wohlfühlst. Im Gespräch mit KI-Chatbots kannst du auch nach unmittelbarem Feedback fragen, was du besser machen könntest.

Rhetorische Fähigkeiten verbessern – Checkliste

Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist es wichtig, an deinen rhetorischen Fähigkeiten zu arbeiten. Darauf solltest du in der Gehaltsverhandlung achten:

  • Selbstbewusstsein ausstrahlen: Sitze oder stehe aufrecht und halte Blickkontakt, vermeide nervöse Gesten.
  • Klar und präzise formulieren: Vermeide lange und komplizierte Sätze.
  • Aktives Zuhören: Höre aktiv zu, nicke zustimmend und stelle Rückfragen.
  • Fragetechniken einsetzen: Nutze offene Fragen, um das Gespräch in eine positive Richtung zu lenken. Zum Beispiel: „Wie sehen Sie meine bisherigen Leistungen?“ oder „Welche Kriterien sind für eine Gehaltserhöhung in unserem Unternehmen relevant?“
  • Positive Sprache verwenden: Statt „Ich bin nicht zufrieden mit meinem aktuellen Gehalt“ könntest du sagen „Ich denke, meine Leistungen rechtfertigen eine Anpassung meines Gehalts.“
  • Emotionale Kontrolle: Bleibe ruhig und sachlich und vermeide, emotional zu reagieren.

Wann soll ich nach einer Gehaltsanpassung fragen?

Ein idealer Zeitpunkt für eine Gehaltsanpassung ist das jährliche Leistungsbeurteilungsgespräch bzw. Mitarbeitergespräch. Diese Gespräche bieten eine strukturierte Gelegenheit, um über deine Leistungen zu sprechen und entsprechende Anpassungen zu diskutieren. 

Ein guter Zeitpunkt kann auch nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt sein. Wenn du kürzlich ein bedeutendes Projekt erfolgreich abgeschlossen hast oder eine wichtige Zielvorgabe erreicht hast, ist dies ein guter Moment, um deine Gehaltsanpassung anzusprechen. Dein Erfolg ist noch präsent und du kannst konkrete Beispiele für deinen Mehrwert anführen.

Eine weitere Möglichkeit für das richtige Timing bei Gehaltsverhandlungen ist während positiver Unternehmensentwicklungen. Wenn das Unternehmen gute Geschäftszahlen vorweisen kann oder in einer Wachstumsphase ist, stehen die Chancen besser, dass dein Gehaltswunsch positiv aufgenommen wird. Ein wirtschaftlich starkes Unternehmen ist eher bereit, Gehaltserhöhungen zu gewähren. Zeiten, in denen das Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten hat oder Umstrukturierungen vornimmt, sind weniger geeignet für Gehaltsverhandlungen. Auch unmittelbar nach negativen Ereignissen oder persönlichem Fehlverhalten ist es ratsam, abzuwarten.

Argumente und Gegenargumente

Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung erfordert überzeugende Argumente und die Fähigkeit, auf Gegenargumente angemessen zu reagieren. In diesem Kapitel werden wir gute und schlechte Argumente für eine Gehaltserhöhung untersuchen und darauf eingehen, wie du Gegenargumente entkräften kannst.

Gute Argumente für eine Gehaltsanpassung

Um deine Gehaltsforderung zu untermauern, solltest du starke, faktenbasierte Argumente vorbringen. Hier sind einige Beispiele für gute Argumente:

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  • Deine Leistungen: Beschreibe konkrete Erfolge und Projekte, die du erfolgreich abgeschlossen hast. Zeige auf, wie du durch deine Arbeit zum Unternehmenserfolg beigetragen hast.
  • Zusätzliche Verantwortlichkeiten: Wenn du in letzter Zeit neue Aufgaben übernommen hast oder in Projekte eingebunden wurdest, die über deine ursprüngliche Jobbeschreibung hinausgehen, ist dies ein starkes Argument für eine Gehaltserhöhung.
  • Mehr Qualifikationen und Weiterbildungen: Hebe zusätzliche Qualifikationen oder Weiterbildungen hervor, die du erworben hast. Zeige auf, wie diese dein Wissen erweitert und deinen Wert für das Unternehmen gesteigert haben.
  • Marktvergleich: Verweise auf Branchenstandards und Gehaltsvergleiche, um zu zeigen, dass dein aktuelles Gehalt unter dem Durchschnitt liegt. Dies ist besonders wirkungsvoll, wenn du konkrete Zahlen und Quellen nennen kannst.

Schlechte Gründe für eine Gehaltsanpassung

Es gibt Argumente, die weniger geeignet sind, um eine Gehaltserhöhung zu rechtfertigen. Vermeide es, die folgenden Gründe anzuführen:

  • Persönliche finanzielle Belastungen: Argumente wie gestiegene Mieten, große Anschaffungen oder unerwartete Kosten sollten nicht Teil der Gehaltsverhandlung sein. Der Fokus sollte auf deiner beruflichen Leistung und deinem Mehrwert für das Unternehmen liegen.
  • Gehälter von Kollegen: Es ist nicht ratsam, dein Gehalt mit dem deiner Kollegen zu vergleichen. Jede Gehaltsverhandlung sollte individuell geführt werden und sich auf deine eigenen Leistungen und Qualifikationen konzentrieren.
  • Vergleich mit früheren Jobs: Vermeide es, dein aktuelles Gehalt mit dem in früheren Positionen zu vergleichen. Das Gespräch sollte sich auf deine aktuelle Leistung und den Wert, den du momentan für das Unternehmen darstellst, fokussieren.

Gegenargumente entkräften

Es ist wahrscheinlich, dass dein Arbeitgeber Einwände gegen deine Gehaltsforderung vorbringt. Bereite dich darauf vor, diese Gegenargumente sachlich und überzeugend zu entkräften:

  • „Sie bringen nicht die nötigen Voraussetzungen für eine Gehaltserhöhung mit.“: In diesem Fall ist es wichtig, deinen Wert für das Unternehmen zu betonen. Nenne konkrete Beispiele für deine Leistungen und fordere deinen Gesprächspartner auf, spezifische Bereiche zu nennen, in denen du Erwartungen nicht erfüllt haben sollst.
  • „Eine Gehaltserhöhung ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens aktuell nicht möglich.“: Informiere dich im Voraus über die finanzielle Situation des Unternehmens. Wenn die Aussage nicht mit den tatsächlichen Zahlen übereinstimmt, kannst du das entsprechend anmerken. Falls die wirtschaftliche Lage tatsächlich angespannt ist, schlage alternative Vergütungen wie Boni oder zusätzliche Urlaubstage vor.
  • „Alle Angestellten in Ihrer Abteilung bekommen das gleiche Gehalt.“: Frage nach den Kriterien, die für eine Gehaltserhöhung relevant sind. Betone dein Engagement und deine zusätzlichen Leistungen, um zu verdeutlichen, dass du eine Anpassung verdient hast.
  • „Ihr Gehaltswunsch liegt über meinem Budget. Das muss die Geschäftsführung entscheiden.“: Erkläre, dass dein direkter Vorgesetzter deine Leistungen am besten beurteilen kann. Frage, welche Gehaltserhöhung aus seiner Sicht angemessen wäre und bitte ggf. um Unterstützung bei der Weiterleitung deiner Forderung an die Geschäftsführung.

Verhandlungstechniken

Erfolgreiche Verhandlungen basieren nicht nur auf starken Argumenten, sondern auch auf geschickten Verhandlungstechniken. Diese Techniken helfen dir, das Gespräch zu steuern und deine Ziele zu erreichen.

Eine grundlegende Technik besteht darin, niemals das erste Angebot anzunehmen. Das erste Angebot des Arbeitgebers ist oft nur der Ausgangspunkt für die Verhandlung. Indem du freundlich und sachlich nach einem besseren Angebot fragst, signalisierst du deine Bereitschaft zur Verhandlung und zeigst, dass du deinen Marktwert kennst. Ein einfaches „Danke für das Angebot, aber ich hatte an eine etwas höhere Summe gedacht“ kann oft schon den gewünschten Effekt erzielen.

Es ist auch wichtig, alternative Angebote zu prüfen. Manchmal ist eine direkte Gehaltserhöhung nicht möglich, aber es gibt andere Wege, deine Vergütung zu verbessern. Diese können Boni, zusätzliche Urlaubstage, flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsangebote umfassen. Indem du offen für solche Alternativen bist, erhöhst du deine Chancen auf eine insgesamt bessere Vergütung.

Zeige auch, dass du offen für weitere Gespräche bist. Wenn deine erste Forderung abgelehnt wird, solltest du das nicht als endgültige Absage sehen. Frage nach den Gründen und bitte um eine erneute Bewertung zu einem späteren Zeitpunkt. Dies zeigt dein langfristiges Interesse und deine Geduld, was oft positiv wahrgenommen wird.

Ein weiterer Punkt ist die richtige Einschätzung des Verhandlungsspielraums. Unternehmen haben oft einen bestimmten Rahmen, in dem sie Gehaltserhöhungen gewähren können. Indem du diesen Rahmen erkennst und nutzt, kannst du realistische und erreichbare Forderungen stellen.

Vermeide es, zu viel zu verlangen oder zu wenig anzusetzen. Eine realistische Forderung zeigt, dass du deine Leistung und den Marktwert kennst, ohne überzogene Erwartungen zu haben. Ein gutes Gleichgewicht zwischen ambitionierten und realistischen Zielen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dein Arbeitgeber auf deine Forderung eingeht.

Zudem solltest du darauf achten, ruhig und sachlich zu bleiben. Auch wenn das Gespräch eine unerwartete Wendung nimmt oder dein Gegenüber emotional reagiert, ist es wichtig, dass du professionell und gefasst bleibst. Dies stärkt deine Position und zeigt, dass du ein verlässlicher und besonnener Verhandlungspartner bist.Abschließend ist es ratsam, das Gespräch positiv zu beenden, unabhängig vom Ergebnis. Bedanke dich für die Zeit und die Möglichkeit zur Verhandlung. Ein positiver Abschluss hinterlässt einen guten Eindruck und kann zukünftige Verhandlungen erleichtern.

Gehaltsverhandlung – Das Gespräch selbst

Sobald der Zeitpunkt für die Gehaltsverhandlung gekommen ist, beginnt das eigentliche Gespräch. Ein professionelles und selbstbewusstes Auftreten ist dabei genauso wichtig wie eine gut vorbereitete Argumentation. Beginne das Gespräch, indem du deine Zufriedenheit mit der aktuellen Arbeitsumgebung und den Aufgaben zum Ausdruck bringst. Dies schafft eine positive Atmosphäre und zeigt, dass du deine Arbeit schätzt.

Erkläre dann klar und präzise, warum du eine Gehaltserhöhung für angemessen hältst. Führe konkrete Beispiele für deine Leistungen und Erfolge an, die du im Vorfeld gesammelt hast. Betone, wie diese Erfolge das Unternehmen vorangebracht haben und welchen Beitrag du insgesamt leistest. Ein faktenbasierter Ansatz wirkt überzeugend und zeigt, dass deine Forderung wohlüberlegt ist.

Es ist wichtig, sachlich und respektvoll zu bleiben, auch wenn das Gespräch eine unerwartete Wendung nimmt. Höre aktiv zu, wenn dein Gegenüber spricht, und gehe auf seine Argumente ein. Bereite dich darauf vor, dass möglicherweise Gegenargumente kommen. Reagiere ruhig und überlegt darauf, indem du deine vorbereiteten Konterstrategien nutzt. Wenn zum Beispiel auf ein begrenztes Budget verwiesen wird, kannst du alternative Möglichkeiten wie Boni, zusätzliche Urlaubstage oder flexible Arbeitszeiten vorschlagen.

Vermeide es, emotionale oder persönliche Gründe für deine Gehaltsforderung anzuführen. Konzentriere dich auf berufliche und sachliche Argumente, die deinen Mehrwert für das Unternehmen hervorheben. Es ist auch ratsam, nicht sofort das erste Angebot anzunehmen, sondern deinen Verhandlungsspielraum zu nutzen. Frage nach der Möglichkeit, das Angebot zu überdenken und in einem weiteren Gespräch zu vertiefen.

Zum Gehaltscheck

Signalisiere Offenheit für Kompromisse und alternative Vorschläge. Manchmal können zusätzliche Leistungen wie Weiterbildungen oder Projekteinbindungen ebenfalls wertvoll sein. Abschließend solltest du das Gespräch mit einer positiven Note beenden, unabhängig vom Ergebnis. Bedanke dich für die Zeit und das offene Ohr deines Gegenübers und betone dein Engagement und deine Motivation, weiterhin einen wertvollen Beitrag zum Unternehmen zu leisten.

Durch ein gut vorbereitetes und souverän geführtes Gespräch kannst du die Grundlage für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung legen. Auch wenn das Ergebnis nicht sofort deinen Erwartungen entspricht, hast du damit oft den Grundstein für zukünftige Verhandlungen gelegt und zeigst deinem Arbeitgeber deine professionelle Einstellung und dein langfristiges Engagement.

Nach der Gehaltsverhandlung

Der Abschluss einer Gehaltsverhandlung bedeutet nicht das Ende des Prozesses. Es gibt wichtige Schritte, die du nach dem Gespräch unternehmen solltest, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft und deine Interessen gewahrt bleiben.

Zunächst einmal ist es wichtig, das Ergebnis des Gesprächs schriftlich festzuhalten. Unabhängig davon, ob du eine Gehaltserhöhung erhalten hast oder nicht, ist es sinnvoll, die besprochenen Punkte zu dokumentieren. Eine E-Mail an deinen Vorgesetzten, in der du die wichtigsten Details des Gesprächs zusammenfasst, kann Missverständnissen vorbeugen und dient als nützliches Protokoll.

Wenn du eine Gehaltserhöhung oder andere Vergünstigungen zugesagt bekommen hast, stelle sicher, dass diese Änderungen auch im Vertrag festgehalten werden. Überprüfe den neuen Vertrag sorgfältig, bevor du ihn unterzeichnest. Achte darauf, dass alle besprochenen Punkte korrekt wiedergegeben sind und keine wichtigen Details fehlen. Sollte etwas unklar oder falsch sein, scheue dich nicht, Rückfragen zu stellen oder um Anpassungen zu bitten.

Falls deine Gehaltsforderung abgelehnt wurde, ist es wichtig, dies nicht als endgültige Absage zu sehen. Bitte um Feedback zu den Gründen der Ablehnung und frage nach konkreten Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um in der Zukunft eine Erhöhung zu rechtfertigen. Dies zeigt dein Engagement und deinen Wunsch, dich weiterzuentwickeln.

Setze dir realistische Ziele und erarbeite einen Plan, um diese zu erreichen. Nutze das Feedback, um gezielt an den genannten Punkten zu arbeiten. Dies kann deine Position bei zukünftigen Verhandlungen stärken und deine Chancen auf eine erfolgreiche Gehaltserhöhung erhöhen.

In der Zwischenzeit kannst du auch alternative Wege prüfen, um deine berufliche Zufriedenheit zu steigern. Manchmal können Weiterbildungen, neue Projekte oder ein Wechsel der Aufgabenbereiche ebenfalls zu einer positiven Veränderung führen. Sei offen für neue Möglichkeiten und nutze diese, um dich weiterzuentwickeln und deine Karriere voranzutreiben.

Halte die Kommunikation mit deinem Vorgesetzten aufrecht. Regelmäßige Gespräche über deine Fortschritte und die Entwicklung deiner Aufgaben können dazu beitragen, dass deine Leistungen weiterhin gesehen und anerkannt werden. Dies schafft eine gute Grundlage für zukünftige Gehaltsverhandlungen.

Ein weiteres wichtiges Element nach der Verhandlung ist die Selbstreflexion. Überlege, was gut gelaufen ist und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Diese Erkenntnisse kannst du in zukünftigen Verhandlungen anwenden, um noch erfolgreicher zu sein.

Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

Vorbereitung auf die Gehaltsfrage

Die Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch unterscheidet sich von der internen Gehaltsverhandlung, da du hier eine neue Stelle antrittst und es noch keine bestehende Gehaltsbasis gibt. Die Vorbereitung auf die Gehaltsfrage ist daher besonders wichtig. Beginne damit, deinen Marktwert zu recherchieren, indem du Gehaltsplaner und Branchenberichte nutzt. Diese Informationen helfen dir, eine realistische Gehaltsvorstellung zu entwickeln.

Im Vorstellungsgespräch selbst solltest du zunächst nicht das Gehaltsthema ansprechen. Warte, bis der Arbeitgeber das Thema zur Sprache bringt, was meist im zweiten Gespräch oder im Vertragsgespräch der Fall ist. Wenn du nach deiner Gehaltsvorstellung gefragt wirst, gib eine Spanne an, die auf deiner Recherche basiert. Eine solche Spanne zeigt, dass du flexibel bist und Verhandlungsbereitschaft signalisierst. Achte darauf, nicht dein aktuelles Gehalt zu nennen, wenn du gefragt wirst. Konzentriere dich stattdessen auf die branchenüblichen Gehälter und deine Qualifikationen.

Besonderheiten für Berufseinsteiger

Für Berufseinsteiger ist die Gehaltsverhandlung oft eine besondere Herausforderung, da sie in der Regel weniger Erfahrung haben und sich möglicherweise unsicherer fühlen. Dennoch gibt es auch hier Strategien, um erfolgreich zu verhandeln. Zunächst solltest du klar darstellen, welche relevanten Qualifikationen und Praktika du mitbringst und wie diese dich für die Position qualifizieren. Zeige auf, wie du durch deine Ausbildung und Praktika bereits wichtige Erfahrungen gesammelt hast, die dir helfen werden, die Anforderungen der neuen Stelle zu erfüllen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bereitschaft, langfristig im Unternehmen zu lernen und zu wachsen. Dies kann durch das Ansprechen von Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten unterstrichen werden. Wenn das Gehalt nicht so hoch ist, wie du es dir vorgestellt hast, frage nach zusätzlichen Leistungen wie Boni, flexible Arbeitszeiten oder mehr Urlaubstage.

Berufseinsteiger sollten auch darauf achten, nicht zu niedrig zu pokern. Auch wenn die Erfahrung noch begrenzt ist, ist es wichtig, den eigenen Wert zu kennen und selbstbewusst aufzutreten. Eine gut vorbereitete Gehaltsvorstellung, basierend auf realistischen Marktwerten, hilft, ein angemessenes Einstiegsgehalt zu verhandeln. Auch hier gilt, eine Spanne anzugeben und flexibel zu bleiben, um Raum für Verhandlungen zu lassen.

Jan-Philipp Schreiber

Jan-Philipp Schreiber

Content Marketing Manager

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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