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Hobbys im Lebenslauf

Hobbys im Lebenslauf

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 5 Min.
Aktualisiert am: 24.07.2024

Hobbys im Lebenslauf geben potenziellen Arbeitgebern einen Einblick in die Persönlichkeit und Interessen eines Bewerbers, die über die beruflichen Qualifikationen hinausgehen. Sie können Soft Skills und persönliche Stärken verdeutlichen, die für die angestrebte Position relevant sind. Der geschickte Einsatz von Hobbys kann somit die Bewerbung aufwerten und den Kandidaten von anderen abheben.

Schreibt man Hobbys in den Lebenslauf?

Ob Hobbys im Lebenslauf erwähnt werden sollten, hängt immer davon ab, ob deine angegebenen Hobbys zur angestrebten Position passen. Für Schüler und Berufsanfänger kann die Angabe von Hobbys besonders wertvoll sein. Da sie oft noch über wenig berufliche Erfahrung verfügen, können Hobbys dabei helfen, wichtige Soft Skills und persönliche Stärken hervorzuheben. So kann beispielsweise die Mitgliedschaft in einem Sportverein Teamfähigkeit und Engagement verdeutlichen, während kreative Hobbys wie Malen oder Schreiben auf Innovationsfreude und Ausdrucksfähigkeit hinweisen.

Für Berufserfahrene hingegen ist die Angabe von Hobbys im Lebenslauf weniger entscheidend. Hier stehen berufliche Qualifikationen, bisherige Tätigkeiten und erreichte Erfolge im Vordergrund. In den meisten Fällen sind diese Informationen ausreichend, um die Eignung für eine Position zu belegen. Die Angabe von Hobbys kann dennoch sinnvoll sein, wenn sie relevante Fähigkeiten oder Interessen aufzeigen, die in direktem Bezug zur angestrebten Position stehen. Dennoch ist es in der Regel nicht notwendig, Hobbys zu integrieren, insbesondere wenn der Lebenslauf bereits umfangreich ist und alle wichtigen beruflichen Informationen enthält.

Wie viele Hobbys sollte man in den Lebenslauf schreiben?

Bei der Angabe von Hobbys im Lebenslauf gilt das Prinzip: Weniger ist mehr. Es ist empfehlenswert, sich auf zwei bis drei Hobbys zu beschränken, die relevante Soft Skills oder persönliche Eigenschaften betonen, die zur angestrebten Position passen. Diese Auswahl sollte gezielt und durchdacht sein, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen, ohne den Lebenslauf zu überladen. Zu viele Hobbys können den Fokus von den beruflichen Qualifikationen ablenken und den Lebenslauf unübersichtlich machen.

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Welche Hobbys in den Lebenslauf schreiben?

Die Auswahl der Hobbys, die im Lebenslauf aufgeführt werden, sollte gut überlegt sein und einen Mehrwert für die angestrebte Position bieten. Hier sind einige Kategorien von Hobbys, die je nach Berufsfeld sinnvoll sein können:

  • Teamorientierte Hobbys: Aktivitäten wie Mannschaftssportarten (z.B. Fußball, Basketball) oder Gruppenprojekte zeigen Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit. Diese Hobbys sind besonders relevant in Berufen, die regelmäßige Teamarbeit und Interaktion mit Kollegen erfordern.
  • Kreative Hobbys: Tätigkeiten wie Malen, Fotografieren, Schreiben oder Musizieren können kreative Denkweisen und künstlerische Fähigkeiten verdeutlichen. Solche Hobbys sind ideal für Berufe in den Bereichen Marketing, Design, Medien und andere kreative Branchen.
  • Technische Hobbys: Programmieren, das Basteln an Elektronikprojekten oder das Bauen von Modellen zeigen technisches Interesse und Problemlösungsfähigkeiten. Diese Hobbys sind besonders wertvoll in Berufen der IT, des Ingenieurwesens und anderer technischer Bereiche.
  • Soziale Hobbys: Ehrenamtliche Tätigkeiten, Vereinsarbeit oder die Organisation von Veranstaltungen demonstrieren soziale Kompetenz, Engagement und Führungsqualitäten. Diese Hobbys sind besonders nützlich in sozialen Berufen, im Management und in Positionen mit viel Kundenkontakt.
  • Intellektuelle Hobbys: Lesen von Fachliteratur, Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen oder das Betreiben eines Blogs zu einem speziellen Thema zeigen Wissensdurst und kontinuierliche Weiterbildung. Solche Hobbys sind ideal für Berufe in der Wissenschaft, Forschung und anderen akademischen Bereichen.
  • Outdoor- und Abenteuerhobbys: Aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Reisen zeigen Abenteuerlust, Belastbarkeit und die Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen. Diese Hobbys können besonders in Berufen mit hohem Stresslevel oder in Positionen, die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erfordern, relevant sein.

Geeignete Hobbys für deinen Lebenslauf

In dieser Tabelle zeigen wir dir, welche Hobbys Beispiele für bestimmte Soft Skills und positive Eigenschaften sein können und für welchen Beruf du diese Hobbys im Lebenslauf angeben solltest.

Hobbys im LebenslaufSoft Skills/Positive EigenschaftenGeeignete Berufe
Fußball, Basketball, Handball, VolleyballTeamfähigkeit, KommunikationsstärkeKundenservice, Management
Malen, Fotografieren, SchreibenKreativität, AusdrucksfähigkeitMarketing, Design, Medien
Programmieren, Modellbau, ElektronikTechnisches Interesse, ProblemlösungsfähigkeitenIT, Ingenieurwesen, Technische Berufe
Ehrenamtliche Tätigkeiten, VereinsarbeitSoziale Kompetenz, Engagement, FührungsqualitätenSoziale Berufe, Management, Kundenservice
Lesen von Fachliteratur, Fachkonferenzen besuchenWissensdurst, kontinuierliche WeiterbildungWissenschaft, Forschung, Akademische Berufe
Wandern, Klettern, ReisenAbenteuerlust, Belastbarkeit, AnpassungsfähigkeitBerufe mit hohem Stresslevel, Außendienst
Schach, Strategie-SpieleStrategisches Denken, GeduldProjektmanagement, Unternehmensführung
Musizieren (z. B in einer Band)Kreativität, TeamarbeitKreative Berufe, Eventmanagement
Kochen, BackenPräzision, KreativitätGastronomie, Hotelmanagement
TanzenAusdrucksfähigkeit, SelbstdisziplinEventmanagement, künstlerische Beufe
Yoga, MeditationStressbewältigung, KonzentrationHochstressberufe, management
Bloggen, VloggenKommunikationsfähigkeit, MedienkompetenzMedien, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing
KampfsportartSelbstdisziplin, DurchsetzungsfähigkeitSicherheitsberufe, Militär, Management
Gärtnern, Urban GardeningGeduld, NaturverbundenheitUmweltberufe, Agrarwirtschaft
Sprachkurse, SprachenlernenSprachkompetenz, kulturelle SensibilitätInternationale Berufe, Übersetzung, Tourismus
Fotografieren, VideografierenKreativität, technisches VerständnsMedien, Marketing, Kunst
Laufgruppen, Marathon-TrainingAusdauer, ZielstrebigkeitBerufe im Gesundheitswesen, Fitnessbranche
Segeln, RudernTeamarbeit, NavigationMarine, Logistik, Outdoor-Abenteuer
Astronomie, SternbeobachtungGeduld, wissenschaftliches InteresseWissenschaft, Forschung
Tierpflege, TiertrainingVerantwortungsbewusstsein, EmpathieVeterinärmedizin, Tierschutz
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Welche Hobbys nicht in den Lebenslauf schreiben?

Es ist wichtig, Hobbys sorgfältig auszuwählen und nur solche anzugeben, die relevante Fähigkeiten oder persönliche Stärken hervorheben. Hobbys, die negative Assoziationen wecken oder unpassend erscheinen, sollten vermieden werden. Wenn du unsicher bist, ist es besser, den Abschnitt „Hobbys“ im Lebenslauf wegzulassen, anstatt unpassende oder uninteressante Aktivitäten anzugeben.

Vorurteilsbehaftete Hobbys wie Online-Gaming werden oft noch immer mit negativen Vorurteilen belegt. Obwohl immer populärer, wird es oft nicht als produktive Freizeitbeschäftigung wahrgenommen, es sei denn, es hat einen klaren Bezug zur angestrebten Position, wie bei Game-Designern oder Game-Developern. Auch Jagen kann als kontrovers angesehen werden und bei manchen Personalverantwortlichen negative Reaktionen hervorrufen.

Risikosportarten wie Bergsteigen, Fallschirmspringen, Cliff Diving und Motorsport bergen ein hohes Verletzungsrisiko. Arbeitgeber könnten befürchten, dass der Bewerber häufig krankheits- oder verletzungsbedingt fehlen wird. Ebenso lassen zeitintensive Hobbys, wie intensives Training für Sportarten oder aufwändige künstlerische Projekte, vermuten, dass wenig Zeit und Energie für den Job übrig bleibt.

Langweilige oder weit verbreitete Hobbys wie Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Musik hören, Chillen, mit Freunden treffen, Fernsehen und Puzzeln wirken unspezifisch und tragen wenig dazu bei, den Bewerber von anderen abzuheben. Sie hinterlassen möglicherweise den Eindruck, dass der Bewerber kein besonderes Engagement oder keine besonderen Interessen zeigt. Auch Hobbys, die wenig übertragbare Fähigkeiten zeigen, wie Feiern gehen, vermitteln keine nützlichen beruflichen Fähigkeiten und können den Eindruck erwecken, dass der Bewerber nicht ernsthaft oder professionell ist.

Jan-Philipp Schreiber

Jan-Philipp Schreiber

Content Marketing Manager

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Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
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