Medizinisch-technische-Radiologieassistentin steht vor MRT und lächelt in die Kamera

MTRA – Medizinisch-technischer Radiologieassistent

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 11 Min.
Aktualisiert am: 30.10.2024

MTRA ist die Abkürzung für den Beruf des Medizinisch-technischen Radiologieassistenten. Die aktuelle Berufsbezeichnung ist Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie, wobei die Abkürzung MTRA trotzdem oft weiterverwendet wird. Ein Medizinisch-Technischer Radiologieassistent ist für die Durchführung bildgebender Verfahren im Gesundheitswesen verantwortlich sind. MTRAs arbeiten eng mit Radiologen zusammen, um Diagnosen zu unterstützen (diagnostische Radiologie) und therapeutische Maßnahmen zu überwachen (Strahlentherapie). Zu den Tätigkeiten eines MTRA gehören das Bedienen von Röntgen-, CT- und MRT-Geräten sowie die Betreuung von Patienten während der Untersuchungen.

Was macht ein MTRA? – Aufgaben und Tätigkeiten

Ein Medizinisch-technische Radiologieassistent (MTRA) kann in verschiedenen spezialisierten Bereichen tätig werden, wobei die Aufgaben weit über die reine Bildgebung hinausgehen und je nach Einsatzgebiet variieren. In der diagnostischen Radiologie, auch Röntgendiagnostik genannt, arbeiten MTRA mit Geräten wie dem Röntgengerät sowie Computer- und Kernspintomografen, um Aufnahmen von Knochen und Lungen zu erstellen. Zu ihren Aufgaben gehören auch spezialisierte Verfahren wie die Angiografie (Darstellung der Blutgefäße) und die Mammografie.

In der Strahlentherapie betreuen MTRA Patienten während der Behandlung von z.B. Krebserkrankungen. Die Arbeit umfasst die Planung, Simulation und Durchführung der Bestrahlung. In diesem Bereich ist die enge Patientenkontakt besonders wichtig, da Patienten MTRAs oft ersten Ansprechpartner für die Fragen und Sorgen der Patienten ansprechen.

Ein weiteres Fachgebiet ist die Nuklearmedizin, in dem MTRA durch den Einsatz schwach radioaktiver Substanzen die Funktion von Organen checken und Krankheiten identifizieren. die Nuklearmedizin liefert wertvolle diagnostische Informationen, beispielsweise bei der Untersuchung von Schilddrüsenfunktion oder Knochenkrankheiten.

Im Bereich der Strahlenphysik, überprüfen MTRAs Bestrahlungspläne, sorgen für den Strahlenschutz und kümmern sich um die Funktion der Geräte in enger Zusammenarbeit mit Medizinphysikern. Der Patientenkontakt ist hier geringer. Hier spielt die Gewährleistung der Sicherheit für Patienten und Personal eine zentrale Rolle, insbesondere in der Nuklearmedizin, diagnostischen Radiologie und Strahlentherapie.

Durchführung bildgebender Verfahren

Eine der Hauptaufgaben eines MTRA ist die Durchführung verschiedener bildgebender Untersuchungen wie Röntgen, CT und MRT. MTRA sind für die Bedienung der komplexen Geräte zuständig und sorgen dafür, dass die technischen Parameter entsprechend der diagnostischen Anforderungen eingestellt sind. Sie arbeiten eng mit den Patienten zusammen, um sie korrekt zu positionieren und während der Untersuchung zu betreuen. Dabei ist es wichtig, eine präzise Bildqualität zu gewährleisten, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

Patientenvorbereitung und Betreuung

Vor jeder bildgebenden Untersuchung ist die umfassende Vorbereitung und Betreuung der Patienten unerlässlich. MTRA erklären den Ablauf der Untersuchung, beantworten Fragen und nehmen den Patienten eventuell vorhandene Ängste. Sie sorgen dafür, dass alle notwendigen Schutzmaßnahmen getroffen werden, wie das Anlegen von Bleischürzen, und positionieren die Patienten so, dass optimale Bilder entstehen. Während der Untersuchung überwachen sie den Zustand der Patienten und gewährleisten deren Sicherheit und Komfort.

Strahlenschutz und Qualitätskontrolle

MTRA tragen eine große Verantwortung im Bereich des Strahlenschutzes. Sie sind dafür zuständig, die Strahlenbelastung für Patienten und Personal zu minimieren und die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Dies beinhaltet die regelmäßige Kontrolle der Geräte, das Anwenden geeigneter Schutzmaßnahmen und die sorgfältige Dokumentation der Strahlendosis. Zudem überprüfen sie die Qualität der Bilder, um sicherzustellen, dass diese den diagnostischen Anforderungen entsprechen und ggf. Anpassungen vornehmen.

Unterstützung bei interkonventionellen Verfahren

In vielen Einrichtungen sind MTRA auch bei interkonventionellen radiologischen Eingriffen beteiligt. Dazu gehören Biopsien, Drainagen und andere minimalinvasive Prozeduren, die unter bildgebender Kontrolle durchgeführt werden. MTRA bereiten die notwendigen Geräte und Instrumente vor, assistieren bei der Positionierung von Nadeln und Kathetern und überwachen den Eingriff bildgebend. Ihre Aufgabe ist es, eine reibungslose Durchführung der Prozedur zu unterstützen und dabei die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als MTRA?

Durchschnittsgehalt
37.375 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als MTRA beträgt 37.375 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 32.775 € bis 39.971 € .

MTRA Ausbildung – Voraussetzungen

Für die Ausbildung zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten ist ein mittlerer Schulabschluss notwendig. Alternativ können auch Personen mit einem Hauptschulabschluss zugelassen werden, wenn sie zusätzlich eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Berufsausbildung oder eine Berufsausbildung in einem einschlägigen Gesundheitsberuf nachweisen können.

Neben den schulischen Voraussetzungen ist die gesundheitliche Eignung von großer Bedeutung. Bewerber müssen ein ärztliches Attest vorlegen, das ihre körperliche und geistige Gesundheit sowie ihre Eignung für die Arbeit mit Strahlen beschäftigt. Dies ist besonders wichtig, da MTRA regelmäßig mit radiologischen Geräten arbeiten, die Strahlenexposition mit sich bringen.

Darüber hinaus sind persönliche Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Präzision und Einfühlungsvermögen wichtig, insbesondere im Umgang mit Patienten und bei der Durchführung medizinischer Untersuchungen. In einigen Fällen wird auch ein Vorpraktikum oder der Nachweis über ein Praktikum im medizinischen Bereich verlangt, um erste praktische Erfahrungen zu sammeln.

MTRA Ausbildung – Inhalte

Die Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten (MTRA) ist umfassend und besteht aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil. Sie erstreckt sich über drei Jahre und vermittelt umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Radiologie, Strahlenschutz und Patientenbetreuung. Die Inhalte der Ausbildung orientieren sich an den Rahmenlehrplänen, die in Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Institut zur Weiterbildung für Technologen und Analytiker in der Medizin e.V. (DIW-MTA) und dem Dachverband für Technologen und Analytiker in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) entwickelt wurde.

Die MTRA-Ausbildung umfasst insgesamt acht curriculare Einheiten (CE), die jeweils spezifische Aspekte der radiologischen Ausbildung abdecken:

CE1: Grundlagen der Radiologietechnologie entwickeln und Sicherheit gewährleisten

  • Prinzipien im Umgang mit ionisierender Strahlung (150 Stunden)
  • Prinzipien zur Gewährleistung der Personensicherheit (150 Stunden)

CE2: Berufstypische Handlungen an Geräten zur bildgebenden Diagnostik oder Therapie mit ionisierender Strahlung ausführen

  • Bildgebende Systeme in der Projektionsradiografie und Sonografie (180 Stunden)
  • Bildgebende Systeme in der Schnittbilddiagnostik (120 Stunden):
  • Geräte in der Tele- und Brachytherapie (120 Stunden)
  • Geräte in der Nuklearmedizin zur Bildgebung und Funktionsbestimmung (80 Stunden)

CE3: Als Berufsangehörige in der bildgebenden Diagnostik sicher handeln

  • Mensch im Kontext von Gesundheit und Krankheit (60 Stunden)
  • Muskoskellettales System (170 Stunden)
  • Herz-Kreislauf-System (100 Stunden)
  • Respiratorisches System (60 Stunden)
  • Gastrointestinales und urogenitales System (80 Stunden)
  • Lymphatisches und endokrinologisches System (60 Stunden)
  • Weibliche Geschlechtsorgane (50 Stunden)
  • Nerven- und Sinnesorgane (120 Stunden)

CE4: Als Berufsangehörige in der Therapie mit ionisierender Strahlung sicher handeln

  • Prinzipien der Therapie mit ionisierender Strahlung (120 Stunden)
  • Erkrankungen des Skelettsystems, blutbildendes und lymphatisches System und Haut (30 Stunden)
  • Erkrankungen des Brustkorbes (40 Stunden)
  • Erkrankungen des Kopf-Hals-Bereichs, des Nervensystems und der Sinnesorgane (40 Stunden)
  • Erkrankungen des Abdomens und des Beckens (70 Stunden)

CE5: Berufstypische Handlungen zur Überwachung der Qualität und Gerätesicherheit ausführen

Top-Unternehmen für MTRA

Universitätsklinikum Düsseldorf
München Klinik
RadioOnkologieNetzwerk – Ergéa Group
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
  • Qualitätssicherung in der Radiologie (50 Stunden)
  • Qualitätssicherung in der Strahlentherapie (50 Stunden)
  • Qualitätssicherung in der Nuklearmedizin (50 Stunden)
  • Qualitätsmanagement (50 Stunden)

CE6: Meine Lernendenrolle ausgestalten

  • Berufliche Orientierung und Kommunikation (80 Stunden)
  • Wissensmanagement (60 Stunden)

CE7: In berufstypischen Settings kommunizieren und zusammenarbeiten

  • Personen- und situationsadäquate Kommunikation (60 Stunden)
  • Interprofessionelle Zusammenarbeit (50 Stunden)
  • Berufliches Selbstverständnis und Professionalität (50 Stunden)

CE8: Als Berufsangehörige wirtschaftlich und umweltbewusst handeln

  • Wirtschaft und Umwelt (30 Stunden)
  • Ethik und Recht (30 Stunden)

MTRA Ausbildungsdauer

Die Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten (MTRA) dauert drei Jahre. Dieser Zeitraum ist durch die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Medizinische Technologinnen und Technologen (MTAPrV) vorgegeben. Während der Ausbildung erhalten die Schüler sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Ausbildungseinheiten, die eng miteinander verzahnt sind. Diese Ausbildungszeit ist notwendig, um die umfassenden Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten zu vermitteln, die für die Tätigkeit als MTRA erforderlich sind​​.

MTRA Ausbildungsgehalt

Das Ausbildungsgehalt für angehende Medizinisch-Technische Radiologieassistenten (MTRA) beträgt im ersten Ausbildungsjahr etwa 1.215 € brutto im Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt es auf rund 1.275 € und erreicht im dritten Jahr etwa 1.370 € brutto monatlich. Diese Vergütungen gelten für Auszubildende, die ihre Ausbildung in einem öffentlichen Krankenhaus oder einer Einrichtung mit Tarifbindung absolvieren.

Seit 2023 erhalten auch Auszubildende an privaten Schulen eine Vergütung, sofern diese Einrichtungen tarifgebunden sind. Falls keine Tarifbindung besteht, kann das Ausbildungsgehalt variieren oder sogar entfallen, insbesondere bei rein schulischen Ausbildungswegen ohne praktischen Einsatz in tarifgebundenen Einrichtungen.

MTRA Gehalt

Für Berufseinsteiger liegt das durchschnittliche Monatsgehalt für MTRA bei etwa 2.000 € bis 2.800 € brutto. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt für Medizinisch-Technische Radiologieassistenten. In tarifgebundenen Einrichtungen, wie öffentlichen Krankenhäusern, erfolgt die Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Hier können MTRA in der Entgeltgruppe 7 zwischen 3.095 brutto (Stufe 1) und 3.820 € brutto (Stufe 6) verdienen.

In privaten Praxen und Kliniken kann sich das Gehalt teils deutlich unterscheiden. In diesen Einrichtungen liegt das durchschnittliche Gehalt oft zwischen 3.400 € und 4.800 € brutto monatlich, wobei die Höhe auch von individuellen Verhandlungen abhängt. In besonderen Fällen, wie zum Beispiel in kirchlichen Einrichtungen, kann das Gehalt aufgrund spezieller Tarifverträge sogar noch höher ausfallen.

Wo arbeiten MTRA?

Die häufigsten Arbeitsplätze für Medizinisch-Technische Radiologieassistenten (MTRA) finden sich in Krankenhäusern und Kliniken, insbesondere in der Radiologieabteilung, wo sie bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT und MRT durchführen. Hier arbeiten sie eng mit Ärzten, insbesondere Radiologen, zusammen und tragen zur Diagnostik und Therapieplanung bei.

Wo gibt es aktuell die meisten MTRA Jobs?

Ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich sind radiologische Praxen. In diesen spezialisierten Einrichtungen führen MTRA ebenfalls bildgebende Untersuchungen durch und übernehmen oft auch administrative Aufgaben wie Terminplanung und Patientenbetreuung. Neben den klassischen medizinischen Einrichtungen sind MTRA auch in der Nuklearmedizin tätig. Dort arbeiten sie mit radioaktiven Substanzen und sind an der Durchführung nuklearmedizinischer Untersuchungen und Therapien beteiligt.

Forschungseinrichtungen bieten ebenfalls Arbeitsplätze für MTRA. In diesen Einrichtungen unterstützen sie wissenschaftliche Studien und Versuche, die bildgebende Verfahren nutzen, um neue medizinische Erkenntnisse zu gewinnen.

MTRA finden auch in medizinischen Versorgungszentren und Rehabilitationseinrichtungen Anstellung, wo sie Patienten bei der Diagnostik und Therapie betreuen. Einige MTRA arbeiten zudem in der Industrie, insbesondere bei Herstellern von medizinischen Geräten, wo sie in der Entwicklung, Schulung oder im technischen Support tätig sind.

MTRA Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung zum Medizinisch-Technischen Radiologieassistenten (MTRA) gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um die beruflichen Kenntnisse zu erweitern und Karrierechancen zu verbessern. Diese Weiterbildungen können sowohl in spezialisierten Fachbereichen als auch in managementbezogenen Bereichen erfolgen.

Fachspezifische Weiterbildungen für MTRA

  • Fachradiologie: MTRA können sich auf bestimmte bildgebende Verfahren spezialisieren, wie zum Beispiel die Mammographie, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Weiterbildungen vertiefen die Kenntnisse in den jeweiligen Techniken und erweitern die diagnostischen Fähigkeiten.
  • Strahlentherapie: Eine Weiterbildung im Bereich der Strahlentherapie ermöglicht es MTRA, tiefer in die Behandlung von Krebserkrankungen einzusteigen. Hierbei lernen sie, die technischen und therapeutischen Aspekte der Strahlentherapie zu beherrschen.
  • Nuklearmedizin: Durch eine Weiterbildung in der Nuklearmedizin können MTRA ihr Wissen über den Umgang mit radioaktiven Substanzen und deren Anwendung in der Diagnostik und Therapie erweitern. Dies umfasst sowohl diagnostische Untersuchungen als auch therapeutische Anwendungen.
  • Sonographie: Eine Spezialisierung in der Ultraschalldiagnostik bietet MTRA die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in der Bildgebung zu vertiefen und eigenständige Untersuchungen durchzuführen.

Weiterbildung im Management für MTRA

  • Medizinisches Management: Eine Weiterbildung in diesem Bereich qualifiziert MTRA für Führungspositionen im Gesundheitswesen. Inhalte sind unter anderem Personalmanagement, Qualitätsmanagement und betriebswirtschaftliche Grundlagen.
  • Lehrtätigkeit und Pädagogik: MTRA können sich auch im Bereich der Ausbildung und Lehre weiterbilden, um beispielsweise als Dozenten an Fachschulen für Radiologie tätig zu werden. Diese Weiterbildung umfasst pädagogische und didaktische Inhalte.
  • Studium: Für MTRA mit Hochschulzugangsberechtigung besteht die Möglichkeit, ein Studium im Bereich Radiologie-Technologie, Medizintechnik oder Gesundheitsmanagement zu absolvieren. Dies bietet erweiterte Karrieremöglichkeiten und Zugang zu leitenden Positionen.
Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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